Sonntag, Oktober 22, 2006 


aphasic



ich hab karten eine karte für helge schneider, 13.12. , bielefeld, 1. reihe.
scheisse, wie geil. scheisse, wie geil.



 


and the night goes on


eine schachtel blaue gauloises und drei euro. vor zwei jahren. als du schon lange weg warst. drei euro sind nicht viel. der fährmann ein linkes schwein. mein linkes auge für das recht, zu wissen. the opera is over. zwei jahre. it’s hunting you. immer noch. meine lungen lechzen nach nikotin. es ist kalt. schweinekalt. wie immer. wie in jeder dieser nächte. ich stehe. und habe nichts zu sagen. was soll ich sagen? hier würde man sich auf die schulter klopfen, alles gute wünschen, die nächste flasche kippen. die tatsache, dass ich nicht weiss, wo du bist, macht das ganze komplizierter. was soll ich sagen? wenn alles schon gesagt ist. hörst du, was ich sage? siehst du, was ich denke? wenn nichts mehr übrig bleibt. gefalten, über dem bauch verschränkt. nasenbluten. dann schliesse ich die augen. die gedanken die noten, der moment die partitur. das herz das instrument. was soll ich dir noch erzählen. zertrampeltes gras unter den füssen. wenn ich alles schon gesagt habe. trockene erde und rindenmulch rieseln durch kalte hände. und doch keines meiner worte dich erreicht. es ist kalt. es gibt keine farben. es ist alles still. it's dark like poe. und ich habe nichts zu sagen. ich will nicht bleiben. es gibt schon genug kraftlose metaphern. sie haben jetzt eine bank aufgestellt. in der finsternis, die das licht erschaffen hat. eine weitere illusion, die zeigt, dass es mehr sinn macht, nicht zu reden. die ernüchterung raubt mir schleichend das bewusstsein. no where to run. und ich klammer mich an den schmerz. er ist alles, was mir geblieben ist. oder auch nicht. er bröckelt und verfremdet sich vor meine augen in wut. was dir noch geblieben ist, weiss ich nicht. und ich werde es auch nie erfahren. genauso wenig wie das, was du gedacht hast. als sich der baum durch dein rückgrat bohrte. the night goes on. die ungewissheit lässt mich würgen.


ich bette die rose irgendwo dort, wo ich deine hände vermute. zwei worte, tapfer gedacht, sterben auf ihrem weg in die dunkelheit. sie werden nie bei dir ankommen.
and the night goes on.
wie immer.



Sonntag, Oktober 15, 2006 


Untitled



ich schaue zurück und ziehe den strich. ein halbes ende. wir haben geglaubt. ich habe geglaubt. was ist schon der glaube, ist nicht alles nur schein? es ist nichts mehr da, was mich noch bei dir hält. du hast die zügel nicht in der hand. ein „für“ ersetzt kein „wider“. du lässt dich führen, von dem dämon in deinem kopf. auch leuchtturmwärter leiden unter paroxysmen. genau wie wir alle. sind blind, wenn welten untergehen. genau wie wir alle. niemand hat’s gesehn, dass eine welt vergeht. es wäre mir egal, wäre nicht ich es. du hast dich leiten lassen, und polemisch die brücken zerstört. in der heissen glut verbrannt, für ein sehnen nach mehr. ein letztes aufbäumen, der alten zeiten willen. zerstör deine dämonisch geschnürten scheuklappen, baby, und du wirst es leichter haben im leben. die wahrheit ist nur noch in dir. geh, es ist mir egal. eine neue flut spült mich fort.

es bleibt nicht viel zu sagen. schau es dir an, dein schlachtfeld. von blut und schweiss getränkt. tausend leere worte. deshalb mochtest du uns, sagtest du. weil wir so anders waren. warum sind all die worte gar nichts wert? aufgegeben. versucht zu retten, was noch hängen blieb. es blieb so viel. so viel. zuviel, um es wegzuschmeissen. gekappt. das, was uns noch hielt. gekappt. versucht, es zu entsorgen. zurück bleibt die asche. du hast es so gewollt. es war deine entscheidung. meine forderung hängt wie nebel auf den augen und lässt mich die sterne nicht sehen. nur ein tag. nur einen tag. ich wurde bestohlen. nur ein tag für dich und mich. ich habe mich bestehlen lassen. wohin mit all dem, was bleibt? es hat mich fliegen lassen. und jetzt? du stolperst, es bremst und du fällst.

tausend leere worte. deshalb mochtest du uns, sagtest du. weil wir so anders waren. warum sind all die worte gar nichts wert?


und ich kann es doch. meine gedanken sind frei. es ist still, von hier bis zum rand der welt. du regierst mich nicht. ich habe verloren, aber meinen eigenen kampf gewonnen. ich habe geschafft, was gestern noch unmöglich schien. es macht mich weder stolz noch glücklich. es lässt mich zweifeln. in den stunden dieser ewigkeit. wenn auch die stunden nicht vergehn, ich bleib hier. es ist anders als beim letzten mal. noch bin ich sicher, das richtige verlangt zu haben. erst die tiefe der kluft kann zeigen, wie weit man fallen wird. in den nächsten tagen, wochen, monaten. die dunkelheit erdrückend, mumifizierend. ich sitze hier, in den stunden dieser ewigkeit. die stunden vor dem begreifen. bevor wir im nichts untergehn. zerschlissen und zerschossen. ich, der lebende tor. der zug hält und ich steig ein. freie sicht auf das meer. geh, es ist mir egal. wenn es nicht so wäre, ich würd dich noch mal lieben. und zwar doppelt so sehr.



schwer, einen geliebten Menschen gehen zu lassen.





Montag, Oktober 09, 2006 


wind of change


räumliche veränderungen: zweitwohnsitz seit ner knappen woche soest, gebloggt wird weiterhin aus dem umkreis der dreihasenfensterstadt. arbeitsbedingte veränderungen: 6monatiges praktikum in einer kinderkurklinik für emotional gestörte kinder im alter von 7-17. verhaltensbedingte veränderungen: wenn in der mittagspause geburtstagskuchen essen angesagt ist, grosse unruhe, weil im büro noch genug schriftarbeit und noch mehr karteileichen liegen, die man in der zeit irgendwie besser erledigen könnte. positionelle veränderungen: man ist dabei, mir einen eigenen schreibtisch fürs büro zu beantragen. lohnbedingte veränderungen? genau, keine.



Samstag, Oktober 07, 2006 


toxic skies

beruhigend zu wissen: es gibt doch noch leute mit sinn für meinen humor.



Dienstag, Oktober 03, 2006 


two worlds on the same tomorrow

vollkommenheit bestärkt, hebt fehler hervor, das versagen hängt wie kalter rauch in der luft. zurück. ich hatte nicht vor, sie zu bekämpfen. ich hatte überhaupt nicht einmal vor, zu ihr zurückzukehren. unklare strukturen. the symbol of life brings you down. unvorbereitet. in an ordinary way. zu hoch geflogen. pure selbstüberschätzung. ich hatte nicht vor, der starre zu entfliehen. ich wollte mir sie nur vor augen halten. um persönliches versagen zu dramatisieren. um zu bekennen, dass götter auf abruf sichtlich mehr als nur das sind. realize my own sacrifice. unsicherheit bleibt. rest my head till the morning’s coming down on me. das bewusstsein wecken. ne runde um den platz. den bauch vollschlagen. und dann den toten punkt heraufbeschwören um die enttäuschung zu verbergen. ein opfer, das keines war. im nachhinein die gewissheit des erzwungenen. vielleicht. im nachhinein. das rückwärtslaufen, um nicht zurück zukommen.

der perfektionismus, das zusammenspiel von stark und labil, unbedeutende sätze, abgetrennt durch schlecht gemalte symikolen. this all is. das schmeichelnde ambiente zwischen hell und dunkel. zu dunkel. und zu hell. this all is in my head. der hämische einklang und die scham. das nicht loslassen wollen. times that I borrowed. und das wollen aber nicht können. der span im auge. die holzverarbeitung der anderen. nicht einmal ein blinder flat arric vermag zu täuschen. nicht einmal im nebel des verdrängens.

alte wunden brechen. unverarbeitetes schreit. dragged me down into the unknown. das verlangen ist unübersehbar. und dabei sind es längst nicht alle. der perfektionismus der anderen pojiziert schwarze löcher auf elegante, schwarzweisse ausweichmanöver. sträflich überbewertete appetizer auf weichspülgitarren drücken auf stirn und sehnerv. die sicht des agierenden betrachters ist beschränkt, standhaft auratisches ging um elf. der rest sind platte sätze alter zeiten. willkommen, altes schema. bleibt die frage: ist jene minimalistische nähe grund genug um zu debattieren?

i cant bring it back. i threw it all away.