Montag, Januar 30, 2006 


the love within





lieber hihat-ständer!


bitte mach, dass du nicht immer so oft auseinanderfällst.
danke!



Freitag, Januar 27, 2006 


take the moonshine for a ride

hatte ich diese woche schon erwähnt, wie sehr mir der kindergartenrotkäppchenkinderbelustigungsquatsch mittlerweile auf die nerven geht? und trotzdem hab ich ein wenig angst vor dem tag, an dem sie sagen werden:


danke für die gute zusammenarbeit, danke für deine sprudelnde kreativität, für dein tolles aufbrausendes temperament, für deine unglaubliche witzigkeit und deinen unvergleichlichen charme, für dein einfühlsames verständnis.
danke für deine unnachahmbare fähigkeit, über den 1-euro-arbeiter zu lästern, danke für deine unglaubliche fähigkeit, stets die ruhe zu bewahren und in allem nur das negative positive zu sehen.
danke, dass du ohne murren einst das vollgepisste ballbecken geputzt hast und den turnraumboden abgekratzt hast, danke.
du bist ein unglaublich toller mensch, du hast eine unglaublich einfühlsam faszinierende art, kinder selbst in stressigen und tränenreichen situationen zum lachen zu bringen, du hattest immer ein offenes ohr, ein sauberes stück küchenrolle taschentuch und eine volle klebeflasche für jedes kind und vor allem auch deine völlig eigene art und weise, die kinder zum frühstücken zu schicken oder über den zaun hinweg mit jungen männern auf grünen fahrrädern oder in roten autos zu flirten werden wir nie vergessen.
wir lieben dich werden dich sehr vermissen. du warst eine echte bereicherung für den kindergarten.
hier hast du 1 million euro.




Mittwoch, Januar 25, 2006 


no tears for liberation

jedes mal versuchte ich, mir das zurückzuholen, was man mir genommen hatte. was man mir eines abends genommen hatte, ohne mich zu fragen. in einem kasten aus holz.
dann tanzte ich mit ihm, und mit ihm, dann mit ihm, sogar auch mit ihm und mit noch so vielen mehr. willkommen in meiner utopie.
antinomie.


hörst du, sie spielen unser lied! ich habe diesen satz gehasst. ihn nie ausgesprochen. und doch gab es ihn. diesen satz. und dieses lied.

es wird zeit, dass du kommst, und dich entschuldigst. das reicht mir alles nicht. die träume, in denen du ständig die augen geschlossen hälst. schön, dass du vorbeikommst, aber deine augen. ich will deine augen sehen. gestern wieder. du warst da. welch grausamer sinn für humor. du lagst zwischen krippe und weihnachtsbaum. im stroh. die augen geschlossen. das aufwachen. back in reality. back in stagnation. du hattest nasenbluten. wie damals, als alle kamen, um dich zu sehen. weisst du noch? in diesem raum, ich glaub, es war euer wohnzimmer.
die paar euro neben deinen füssen.
ich will sie sehen, deine augen. eine entschuldigung. it's time for your stakes. ich habe angst davor, zu vergessen, welche farbe sie hatten.
so, wie es hätte sein sollen. es fehlten die kleinen abschlussstriche an kopf und fuss der buchstaben. das verlangen, zu vergessen. ich konnte nicht, ich wollte nicht. und egal was ich tue, die erde dreht sich seit dem ohne dich. desperado. sela.



Montag, Januar 23, 2006 


geblieben ist der platz neben mir









Sonntag, Januar 22, 2006 


reasons became redundant

ich freute mich in der tat wie ein kleines kind über meine perfekte sicht und sprang ein paar mal in die höhe, um meiner freude einen gewissen ausdruck zu verleihen. doch kaum war ich wieder gelandet und vor allem keine weitere zehntelsekunde später wurde meine gerade noch perfekte sicht auf die klitzekleine bühne durch tausende handys und digicams und deren zugehörigen nietenbändern-armen reichlich getrübt.

ich muss sagen, das ist etwas, was ich leicht lächerlich finde.

da fahre ich mit völlig bekloppten leuten in einem wirklich kaputten auto bis nach hinter bochum auf ein konzert von lächerlichen wirklich bösen blackmetal-bands und dann?
stellen sie sich bitte folgendes szenario vor:
eine wirklich kleine bühne, davor ein ca 60 mann-starkes publikum.
eine lächerliche nebelmaschine pustet nebel über die bühne, alle sind gespannt, aber keiner weiss so wirklich, wer gleich überhaupt spielt. nicht einmal die tontechniker wissen
bescheid (o-ton: "keine ahnung. echt nicht. sind sowieso alle blöd.")!

es folgt ein leiser singsang, man sieht schatten über die bühne huschen, der gitarrist reisst seine gitarre an und man sieht viele tausend 30 milliontausend hände in die höhe schnellen.
die band, von der man immer noch nicht weiss, wer sie ist, steht noch keine 2 sekunden auf der bühne, findet sich aber bereits in einem blitzlichtgewitter wieder.
in der ersten reihe überall drängeln sich lauter fürchterlich böse gekleidete und lächerlich böse angemalte menschen, die - anstatt böse rumzuposen und ganz schrecklich auszusehen, so wie es ihre aufgabe gewesen wäre - sich wie die fans eines tokiohotel-konzerts benehmen und mit ihren superfunktionstüchtigen handys und digicams anfangen zu knipsen und zu filmen, was das zeug hält.
und jedem anderen zuschauer damit die sicht versperren.
dabei war jene band noch nicht einmal der headliner, sondern eine lächerliche unbekannte vorband. ja, stimmt, auch eine lächerliche unbekannte vorband mag ihren gewissen fankreis haben, aber trotzdem:

das hat doch voll keinen stil, jungs.

am nächsten tag 20 stunden lang nach konzertfotos im internet zu suchen, zwar auch nicht, aber als überzeugter blackmetaller mit einem fotohandy vor der nase des bösen corpsepaint-tragenden sängers schreiers rumzufuchteln -
DAS hat nun wirklich absolut keinen stil!

zum glück kam dann irgendwann der headliner helrunar, sprach ein "yo, dann fangen wa ma an!" und keine zehntelsekunde später wurde die bude in schutt und asche gelegt.
an dieser stelle folgt nun die warscheinlich kürzeste und uninformativste konzertzusammenfassung (31 wörter!) der welt, die eh kein schwein interessieren wird:


21.01. - Mühlheim - Star-Club:
mor dagor - deren kaputtes crashbecken war sehr interessant
totgelichter - genauso bescheuert wie ihr name
geist - bescheuerter name, aber dort mein persönliches highlight
helrunar - laut, aber live irgendwie langweilig




Samstag, Januar 21, 2006 


a shadow of your own self

da ich zur zeit hauptsächlich damit beschäftigt bin, zu schlafen
aufgrund eines krassen anflugs von vergangenheitsbewältigung und des versuchs, mögliche parallelen und rückschlüsse zwischen meinem kindergarten-/grundschulverhalten und meinem heutigen verhalten zu ziehen, habe ich gerade sämtliche grundschulzeugnisse durchforstet und folgendes gefunden:

Zeugnis Klasse 2 (93/94):
Anja fand entsprechend ihres offenen und mitteilsamen Wesens guten Kontakt zu ihren Mitschülern und Lehrern. Sie bewegte sich in der Klassengemeinschaft unbefangen und aufgeschlossen. Am Unterricht beteiligte sie sich lebhaft und bereichernd. Sie arbeitete gern mit einem Partner zusammen. Manchmal jedoch war sie zu stark darauf bedacht, ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen. [...]

an der tatsache, dass ich ein egoistenschwein war, hat sich bis heute nichts geändert. reich mir deinen kleinen finger, und ich beiss dir den ganzen arm ab. fall auf mich rein und ich werde dich verachten. Eigentlich ganz einfach.


aus dem gutachten für den empfohlenen übergang ins gymnasium am ende der 4. klasse (1996):
[...] Anja war im Wortschatz, in der Begriffsbildung und im inhaltlichen Erfassen anderen Kindern ihrer Altersgruppe voraus. Auch ihre Leistungen im Lesen und in der Rechtschreibung hoben sich ab. Anja schrieb gerne kleine lebendige Geschichten. Dabei beobachtete sie genau und konnte ihre gewonnenen Ergebnisse anschaulich niederschreiben.[...]

und auch heute ist mir bewusst, dass ich sowieso besser bin als alle anderen.


weiter mit musik.



Donnerstag, Januar 19, 2006 


lethargic sleeper, diverted dreamer

ach nein, war das ein bild für die götter süß eine nette geste:
6 kinder im alter von 5-7 jahren standen heute abend auf unserer treppe, hielten wunderkerzen in der hand und brüllten sangen "wir wolln die anja holn, wir wolln die anja holn, wir wolln wir wolln die anja holn". so laut nett wurde ich noch nie zum essen eingeladen. und beim pommes-essen ergab sich dann folgendes gespräch:

kind 1: du anja, der j. hat gerülpst, gepupst und geschmahatzt!
kind 2: j., sowas macht man nicht. du wirst jetzt von uns bestraft.
kind 3,4,5,6,7,8,9: au jaaa, was machen wir mit ihm?
kind 4 (und jetzt halten sie sich fest): wir sperren ihn in die wewelsburg und dann machen wir das so wie dieser hitler. der hat menschen die haare abrasiert und sie dann eingequalmt, bis sie ganz doll gestunken haben.




an dieser stelle möchte ich auch noch kurz anmerken, dass ich gerade in eine, auf aussenstehende leicht apathisch wirkende müdigkeit melancholie verfalle und dass mir ein beitrag unter den nägeln brennt, der sich nicht schreiben lässt.
ich möchte mitleid. jetzt sofort! danke.



Dienstag, Januar 17, 2006 


last or cease persistence?

jeden tag, jede stunde gibt es gelegenheiten, sein leben selbst in die hand zu nehmen. man muss sie nur erkennen. und nicht blind daran vorbeilaufen, so wie ich es zu tun pflege.

und nun stellen sie sich vor,
hier stünde ein toller beitrag über richtig und falsch, über hell und dunkel und vielleicht auch über zwiebeln, schnee und grüne knete.



Montag, Januar 16, 2006 


and the winner is ?

ganz klare sache, das.
durch seinen messerscharfen beitrag zum letzten freitagstexter :

Vorm Tokio Hotel Konzert:
"Unsere Backstagepässe sind nicht selbstgemalt!"


hat sich der sirdregan vorbei an harter konkurenz an die spitze katapultiert und darf sich nun ganz offiziell "offizieller freitagstextergewinner" nennen. herzlichen glückwunsch :-)

dann sieht man sich also freitag im dreggsblog zur nächsten runde freitagstexting.

auch an den rest herzlichen glückwunsch für nichts und danke fürs einschalten!



Samstag, Januar 14, 2006 


found a peanut

da habe ich mir doch gerade tatsächlich den rechten drumstick voll ins auge gedonnert ?!



Donnerstag, Januar 12, 2006 


freitagstexter

wie oft habe ich über die passenden worte nachgedacht?
die wichtigsten danksagungen zusammengeschrieben?
wie oft des nachts von albträumen über stümperhafte wortverdreher schweissgebadet aufgewacht? und wie oft die perfekte tränenreiche aussprache geübt, für den fall das ....?!
ehrlich gesagt habe ich mich nicht gewagt, diesen gedanken jemals zuende zu führen geschweige denn laut auszusprechen.
und jetzt? jetzt ist er da, der moment, völlig unerwartet und alles was mir dazu einfällt ist: "ich will pennen".

übergehen wir deshalb besserheitshalber die formalitäten und kommen gleich zur sache:


wer mir bis sonntag abend den besten spruch zu folgendem bild liefert, wird niemals sterben geniesst vollste hochachtung und respekt meinerseits und darf sich was auf meinen namen in der uni-bibliothek pb ausleihen darf den nächsten allseits beliebten freitagstexter ausrichten. echt jetzt.







viel spass! ich geh ma jetz kaffee kochen, junge.



Mittwoch, Januar 11, 2006 


anything to say

mein schutzengel hat zur zeit wahrhaftig einen full-time-job. heute nur knapp dem tod mit der prickelnadel entkommen:



Samstag, Januar 07, 2006 


replaced by reality

da hat sich der sirdregan was nettes ausgedacht.
mit dem alter kommt die weisheit. sagt man. aber auch mit meinen jungen 19 jahren hat man hab ich schon einige "lektionen" lernen dürfen müssen können gelernt:


1. einige dinge werden immer stärker sein als sinn, zeit und raum.
2. freunde sind nicht immer das, was sie mal waren oder was sie vorgeben, zu sein.
3. die eigenen massstäbe können schnell zu scheinbar unüberwindlichen grenzen führen, für die es jahre bedarf, sie doch zu überwinden.
4. kinder brauchen zeit. viel zeit.
5. die frage nach dem sinn – es ist nicht nur eine frage. oder ein weg. eine meinung. sondern sie umfasst etwas ganzheitliches, etwas was sich nicht aufschreiben lässt, wofür es keine worte gibt. und ist trotzdem nicht mehr als eine art befriedigung zum problem der daseinsberechtigung.
6. zwischen einsam und allein liegen welten.
7. alkohol ist nie der grund, immer nur der katalysator.
8. zu fehlern stehen ist in der tat schwer, aber es ist durchaus möglich.
9. zuviel emotionen ist fast immer böse.
10. es gibt nichts brutaleres als der tod, der nicht dein eigener ist.
11. geld macht doch glücklich.
12. schlagzeugspielen auch.




Donnerstag, Januar 05, 2006 


circular memories infect your conscience,

kaum lag ich gestern abend im bett, stellte sich mein kopf die frage: sinn des lebens? hallo? echt jetzt?! und ich dachte: alta, mach jetzt bloss keinen scheiss. aber natürlich tat er das. also stand ich nach stunden ohne schlaf wieder auf und schlurfte in die pädagogisch wertvolle zweigruppige kindertagesbegegnungsstätte.

dort angekommen, freuten wir uns alle zusammen auf unsere kleinen helden. warteten auf den grossen ansturm und hatten angst freuten uns wirklich.

und dann kam er. der ansturm.
mit einer unglaublichen wucht, präzision und geschwindigkeit breitete er sich aus, prallte vor fenster und türen, und jeder und alles ohne besonders ausgeprägtem standvermögen wurde im wahrsten sinne des wortes plattgemacht. was im grunde nicht das schlimmste war. nein. in der tat nicht. er - der ansturm - wurde von lauter schrecklichen, pinken, grell-glitzerndem und vor allem quietschenden und plärrenden weihnachtsgeschenke beherrscht, die überall gleichzeitig waren, am meisten aber genau vor meinen augen und ohren.
und als nach knappen 50 minuten immer noch kein ende in sicht war, dachte ich beim kaffee machen darüber nach, jedem einzelnen elternteil das geschenk ihres kindes rektal einzuführen, wie schön das leben doch sein kann.

welcome back. viel schlimmer hätte der erste arbeitstag nicht anfangen können. danke.


memo an mich:
2-5 jährige kinder können mit SiW-zitaten nichts anfangen.
weitere versuche bitte unterlassen.



Dienstag, Januar 03, 2006 


to base my life upon

er kniete auf dem boden, die gitarre auf dem rechten bein, der stift klemmte völlig ausbalanciert zwischen seinen zähnen. manchmal wippte er ein wenig, einmal fiel er sogar runter.
er drehte sich um, schaute mich an und - sagte nichts.
"hä?" fragte ich. nichts. keine antwort. er drehte sich wieder um, schrieb irgendwas auf den boden. "brauchste n zettel?"
"fnnnmnn"
"wie lange brauchste noch?"
"zwei minuten"
"kann ich fernseher anmachen?"
"klappe jetzt"

nagut. also weiterwarten auf den ach so grossen moment. in den nächsten 20 min gab es keine weitere wirklich menschliche regung seinerseits. nur gekritzel und gefluche. zwischendurch das "fdddrrrrrrrrrrrrr" der a-seite, die mit einer unglaublichen geschwindikeit riss.

"ich geh eine rauchen".
"nee bleib ma sitzen, bin hier jetzt echt sofort .... "
"was biste?"
keine antwort. dafür folgte ein lustiges schauspiel seiner locken.
"plek"
"hä?"
"schmeiss ma n plek rüber"
"hier ists ganz schön dreckig".
keine antwort.
"dein schuh ist auf."
keine antwort.
"echt jetzt"
immer noch keine antwort.
"deine snare brennt"
"anja, halt die klappe man"
ich stand auf und ging eine rauchen.

als ich wieder reinkam, erschreckte er sich so was von dermassen, dass auch die d-seite riss. "wo kommst du'n jetzt wech?" der stift machte apokalyptische verrenkungen, fiel runter - und er liess ihn gott sei dank liegen. dafür wurden jetzt zwei zettel durch die luft gewedelt und er sagte völlig lächerlich feierlich:
"bin fertig"
"aha"
"ja .... " [nachdenkliche pause]
"alta ich hab echt kein bock mehr, ich geh jetzt"
"nee, warte warte, bin fertig. ehrlich man"
"aha ".

ich hatte mit einer weiteren langweiligen individualistischen eigenkomposition gerechnet und verfluchte bereits gedanklich die 140 minuten, die ich in diesem sessel verbracht hatte und nichts getan hatte ausser ihn zu beobachten und mich zu langweilen. doch das, was kam, verschlug mir im wahrsten sinne die sprache. es folgte etwas, was ich ihm nie zugetraut hätte.
"und?" erwartungsvoll-konzentriert blinzelte er mich durch die plattgezogenen locken an. wie in kindlicher erwartung. "geil,oder?"

ich hätte nicht dort sein sollen. es war ein fehler und ich wusste es von anfang an.