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Sonntag, April 09, 2006 


the more we fly, the more we climb


Und wie es sich für einen gewissenhaften und überzeugenden clown gehört, balanciere ich auf einem seil, übe mich seit stunden in hochseilakrobatik. ein seil geknüpft aus erfahrung, gewohnheit und erwartungsangst.
rufe und schreie aus den zuschauerreihen werden laut, jemand hat sich einen einzeiler von kettcar geklaut. ich bitte Sie, meine damen und herren, bei 4 am boden? wir waren so tough, damals, wir hatten gar keinen boden. und schon gar kein doppeltes netz. schade eigentlich. denn dann wäre ich jetzt nicht hier. hier oben auf meiner wäscheleine. denn heute, ja heute ist alles anders. und doch ist es wie immer. bei 4 am boden. sie alle warten darauf, dass ich wie ein vollidiot in den staub der arena fliege und mir das genick breche. sie wollen gaffen, ausschlachten, vernichten. unterhalten werden. ihre augen blitzen und strahlen. kriege ich zum glück nicht mit, meine sonnenbrille verhindert jeglichen lichtkontakt zu meiner netzhaut. ein dunkler film aus benommenheit und angst liegt seit stunden auf meinen augen.

sie werden nervös, süchtig nach action wie nutten auf koks. action!
ACTION ? falsche adresse, junge. seit stunden habe ich mich nicht mehr bewegt, stehe auf einem winzigen absicherungspfosten in der mitte des seils und starre nach oben. solange ich die ferne blicke, kann mir nichts passieren. solang ich hoch gucke, muss ich nicht nach vorn gucken. gut, ich bewege mich dementsprechend langsam fort, aber das ist zweitrangig. ach ja? Ist es das? don't piss down my back and tell me it's raining, baby.

ich stehe auf dem pfosten, und bin mir meiner sache nur noch relativ sicher. ich weiss nicht, wie lange ich hier noch wie festgewachsen stehen kann bis entweder der morsche pfahl unter mir nachgibt und wie ein strohhalm zur seite wegknickt oder wie lange sich die geifernde masse noch auf ihren billigen plätzen hält. wie lange es dauert, bis sich mein gleichgewicht verabschiedet. ich habe angst sie zu verlieren, die kontrolle die ich nie hatte. die pfiffe werden lauter, ich richte meinen blick vorsichtig auf das, was vor mir liegt. ein fallschirm wäre jetzt toll. wie weit sich selbst aufgeben für ein ziel mit nur eventuellem traumpotenzial? wohin den nächsten fuss setzen? das gefühl, ich trete ins nichts. ich ziehe meine sonnenbrille. ohne licht ist schon irgendwie scheisse. vor allem wenn man sich auf einem dünnen seil befindet, gespannt zwischen halbvollen und halbleeren gläsern.


ich blicke starr geradeaus, nach vorne.
das seil ist weg. DAS SEIL IST WEG ? ich sehe nichts. herzklopfen, atemnot, herzrasen, schwindel. lets find out if heaven is a lie. die schweissdrüsen feuern mit kohle. das publikum fängt an zu sabbern. ich wanke und schwanke wie der king in seinen besten zeiten, fühle mich verarscht. so ganz ohne fallschirm. ich bleibe wankend auf meinen platz, mit tendenz zum nachvorne kippen. aber halt, NEIN, nicht nach vorne, denn zurück, nein dahin will ich nicht. never let me go. und einen schnellen schritt zurück? geht nicht. menschenmassen von grossen und kleinen massenmenschen kämpfen sich schon die leiter hoch. ich muss eine lücke im system finden, wie der typ von terminal, nur bei vollem bewusstsein. durch eine lücke im system schlüpfen, um aus der ganzen akrobatiknummer wieder heile rauszukommen.

bitte machen sie weiter! ich will gaffen, geifern, pfeifen, klatschen und jubeln! bitte, tun sie's! und fragen sie nicht wie! machen!

Ich möchte auch so balancieren können. Aber das kann man ja sicher lernen.
Ich wäre auch dafür, dass sie das Publikum ausblenden und so langsam gehen, wie nötig.

Es gibt ein Sprichwort:
'Wenn du etwas schnell tun willst, dann tu es langsam'

Fly on the wings of love?

Und wenn wir uns sicher wären, daß es egal ist, fielen wir?

hoffentlich steht jemand unten und fängt sie auf, wenn sie fallen. denn ob die schnieke mütze ihnen das leben rettet, vermag ich nicht zu sagen. ^^

sie fallen nicht, gute Frau!

@grob: doch doch, die ist sicher gepolstert.

Die Mütze wird sie retten. Wenn die kleine Frau Anja fällt, wird sie sich öffnen wie ein Fallschirm, an dem sie sanft auf den Boden der Manege schwebt. Und das einzige rot, das die sabbernde, geifernde Menge zu sehen bekommt, ist nicht das rot von Blut, sondern das rot ihrer Haare.

Herrlich, wie sie sich ein ihre geistigen Ergüsse ergießen.

pulsiv, sie alte nutte ;-)

mayflower, wollen sie das wirklich?

kleinesf, so hoch nicht.

texas-jim, und wenn wir uns sicher wären, dass es egal ist, würden wir noch nicht einmal die leiter hoch klettern.

grobi, die mütze kann definitiv leben retten!

robert, ah, toll :-)

rohrkrieg, ja find ich auch :-p

ich muss leider aus ihrem kommentar entnehmen, dass sie mich nicht verstanden haben... muss ich wohl. muss ich.

Ja, Frau Anja, dass will ich.

Rohe Ostern

(zum zweiten Mal, weil das 1. Mal der Kommentar verschwunden ist)

das neue layout gefällt!!
aber allein auf einem balken? fallen sie bloss nicht auf die nase ;)

ooh, der flensman :-)
willkommen zurück, sag ich da!

pulsiv, ja, einfallslos.

mayflower, dann passen se aber gut auf sich auf, ist ziemlich wackelig da oben. und natürlich frohe ostern zurück, auch wenns schon wieder vorbei ist.

heute ist nicht aller tage...
ich komm wieder, keine frage...

(hm, aus welchem tv-comic war das eigentlich? pink-panther?)

@ flensman: Ja, natürlich wars der rosarote Panther, immer dann, wenn er mit dem Elefanten Richtung Horizont marschierte. Und er hat Wort gehalten, er kommt immer wieder. Zur Zeit glaube ich auf Super-RTL, glücklicherweise die alten Folgen mit dem Inspektor und Dudu, der blauen Elise und Ameise Charlie sowie dem kleinen Männchen mit der dicken Nase.

... denn Du bist, wir kennen Dich,
doch nur Farb und Pinselstrich...

schon klasse, wie sie das machen. haben sie das gehege im hintergrund selbst gebaut? :D
gruss
mel

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    Sag den Problemen, ich komme nach dem Frühstück. Aber sie brauchen nicht auf mich zu warten.
    Echt nicht.