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Mittwoch, Juni 28, 2006 


solang die dicke frau noch singt, ist die oper nicht zu ende


kettcar. eine erfahrung zwischen den (song)zeilen.


und ich warf einen letzten blick, einen letzten blick zurück und sprang zurück hinter die absperrung. ich sprang und dachte: pathos FM, das ist ein gutes, gutes leben.

Lösche und spul zurück
.

und dann kam er, der augenblick, der für all dies entschädigte. der schrank kippte um.einfach so. bumm. der sterbende schwan. der schrank kippte um. eine vibrierende e-saite, eine hustende snare, eine unglaublich gute, schweissfleckenfreie sicht. beim lachen erwischt, beim zweifeln gesehen. die bühne bebte. am grinsen erkannt, da wird noch einiges gehen. kettcar eroberte die bühne und der schrank kippte um. einfach so. irgendjemand sagte: "wow", ich sagte nichts mehr. starkstrom in den venen. wenn ihr wollt, bleibe ich hier. dynamit in den knochen. keinerlei fragen um das zu verstehn. begeisterung. verteidige die seele, das lustige Gebilde. wird gemacht, chef. bis dahin: alle energie auf die reflektorschilde.
und knappe 3 erfahrungen später sah ich nur noch hände. viele hände. tausende hände. hiersein kommt zu mir. abertausende hände. und ein überdimensional grossen himmel hinter einem überdimensional grossen grünen baum. und die nackenhaare melden sich zur standing ovation. 4 minuten. genug zeit für eine runde himmel oder hölle. 4 minuten. nicht ist beliebig und nichts ist egal. nach vier minuten hatte ich den platz liegend, oftmals fliegend und ab und zu hart fallend umrundet, von tausenden händen getragen. ein zustand den man wankend kennt, bevor man ihm vertraut. 4 minuten. der anfang der himmel, das ende die hölle. kann mir irgendwer erklärn, warum sterne eigentlich verglühn? viel zu früh kam das absperrgitter. viel zu früh verebbte das meer von händen. ein sturzflug in zeitlupe, aber trotzdem oder gerade deshalb genug zeit für einen schnellen blick auf den wirklich dreckigen bühnenboden und einen viel zu eleganten mikroständer. an den landungsbrücken raus. dieses bild verdient applaus. den bekam ich, vom meister himself. und dann im boden versinken. kopfstehen reichte auch. mir zumindest. ein penetranter geruch von erde und biergetränktem gras in meinem kopf. kein wunder, er hing nur
noch wenige zentimeter über dem boden. Alles
andere vergessen. mein rücken schmerzte. Mit anderen maßstäben messen. meine schulter knackte und meine beine – gehalten von vier stahlharten securityhänden – hingen viel zu senkrecht in der luft. eine wenig angenehme position für jemanden der gerade noch auf sicherem weg in den himmel war. und dann schlug ich auf. auf den harten boden der rinne zwischen bühne und publikum. willkomme auf allen viern. starkstrom in den venen, dynamit in den knochen. und ich warf einen letzten blick, einen letzten blick zurück und sprang zurück hinter die absperrung. ich sprang und dachte: pathos FM, das ist ein gutes, gutes Leben.

Lösche und spul zurück
.

direkt vor mir, keine 2cm von mir entfernt, da blieb er stehen. er, der schrank. er, ein gigant. ein monster. gott, was sieht der bitter aus. ein riese, ein scheissengrosses exemplar von einem mensch. und zudem völlig betrunken. atme ein, atme aus, du hast immer die wahl. er lallte sinnloses zeug und bewegte sich noch sinnloser hin und her, zu einem rhythmus, den nur er zu hören schien. denkt er denn wirklich... denkt er, er kommt damit durch? anscheinend. mein blickfeld beherrscht von kreisrunden schweissflecken und fuseligen tshirtnähten. die techniker auf der bühne, die ich nicht mehr sehen konnte. das mikro auf der bühne, das ich nicht mehr sehen konnte. das schlagzeug auf der bühne, dass ich nicht mehr sehen konnte. die BÜHNE, die ich nicht mehr sehen konnte. und im 3-sekunden takt fiese ellbogen in meinem bauch. ignorieren fehl am platze, die schweissflecken und die schmerzen im bauch waren zu omnipräsent. und auch der alkoholverdünnte mundgeruch kam unweigerlich immer näher. „hasnfeua?“ ich kann diese leute nicht ausstehen, die meinen, mich in den wenigen minuten vor einem existenziell wichtigen konzert mit existenziell unwichtigen dingen oder auch mit ihrer einfachen anwesenheit nerven zu müssen. zeig mir einen, dem es egal ist...und ich zeig euch einen lügner. zwanzig. zwanzig endlose minuten brauchte das schicksal, um jenem enttäuschendem scheiss ein ende zu bereiten. zwanzig minuten. 20. 15+5 oder 34-14. zwanzig minuten. twenty minutes und dann kam er, der augenblick, der für all dies entschädigte. der schrank kippte um. einfach so. bumm. der sterbende schwan. der schrank kippte um. eine vibrierende e-saite, eine hustende snare, eine unglaublich gute, schweissfleckenfreie sicht. beim lachen erwischt, beim zweifeln gesehen. die bühne bebte. am grinsen erkannt, da wird noch einiges gehen. kettcar eroberte die bühne und der schrank kippte um. einfach so. irgendjemand sagte: "wow", ich sagte nichts mehr.

Lösche und spul zurück.

wir sind hier nicht bei wünsch dir was, wir sind hier bei ist so. gut erkannt, junge. das wünschen wird zurückgeschraubt. einmal kurz sammeln im heimathafen. tausende von menschen im nacken, die bühne unmittelbar vor augen (ein glückstreffer, bei meiner körpergrösse), der biergeschmackt auf den lippen und der kühle luftzug auf den armen. bereit für die volle, die ganze distanz. es versprach grandios zu werden. kettcar, unifestival, paderborn, 2006. und schwarz wird zu grau wird zu rot wird zu licht. die hände am gatter, der nachbar daneben, die sonne im gesicht und die befriedigende gewissheit des unglaublichen. das gute und das schlechte. ja und? von beidem zuviel. wie bitte? du kannst ja gehen und wir sagen dir dann, wie's war. mit sicherheit nicht. ich blieb und schloss die augen. es versprach grandios zu beginnen und fabelhaft zu enden. tat es aber nicht. nicht ganz. die welt geteilt in gut und schlecht. es näherte sich die grosse, böse schwester der hoffnung. ihre waffe das schwert, ihr name enttäuschung. von rechts kommend, geradewegs aus der hölle aufsteigend schob sie sich in mein blickfeld, verkörpert durch einen schrank von mensch. erst war sie nah, dann kam sie näher. direkt vor mir, keine 2cm von mir entfernt, da blieb er stehen. er, der schrank. er, ein gigant. ein monster. gott, was sieht der bitter aus. ein riese, ein scheissengrosses exemplar von einem mensch. und zudem völlig
betrunken. atme ein, atme aus, du hast immer die wahl.












die kassette im recorder,
an der stelle wo es geschah,
ich spul noch mal zurück und es passiert mir noch einmal.




-> hiermit bei ihm 2 konzerchtkarten abgestaubt. yay.

Applaus!

so lange zeit ohne neue aufnahme. auch wir mussten das blogband rewinden, um über die unsäglich lange zeit hinwegkommen zu können.

danke, frau Anja, für dieses grandiose comeback.

Kenn ich schon.

Auuuuusziiiehn!

verdammt eindrücklich - war ich da jetzt eigentlich auch? Auf den Fotos bin ich jedenfalls nicht...

verdammt eindrücklich - war ich da jetzt eigentlich auch? Auf den Fotos bin ich jedenfalls nicht...

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    Guten Morgen!

    Sag den Problemen, ich komme nach dem Frühstück. Aber sie brauchen nicht auf mich zu warten.
    Echt nicht.