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Dienstag, Januar 03, 2006 


to base my life upon

er kniete auf dem boden, die gitarre auf dem rechten bein, der stift klemmte völlig ausbalanciert zwischen seinen zähnen. manchmal wippte er ein wenig, einmal fiel er sogar runter.
er drehte sich um, schaute mich an und - sagte nichts.
"hä?" fragte ich. nichts. keine antwort. er drehte sich wieder um, schrieb irgendwas auf den boden. "brauchste n zettel?"
"fnnnmnn"
"wie lange brauchste noch?"
"zwei minuten"
"kann ich fernseher anmachen?"
"klappe jetzt"

nagut. also weiterwarten auf den ach so grossen moment. in den nächsten 20 min gab es keine weitere wirklich menschliche regung seinerseits. nur gekritzel und gefluche. zwischendurch das "fdddrrrrrrrrrrrrr" der a-seite, die mit einer unglaublichen geschwindikeit riss.

"ich geh eine rauchen".
"nee bleib ma sitzen, bin hier jetzt echt sofort .... "
"was biste?"
keine antwort. dafür folgte ein lustiges schauspiel seiner locken.
"plek"
"hä?"
"schmeiss ma n plek rüber"
"hier ists ganz schön dreckig".
keine antwort.
"dein schuh ist auf."
keine antwort.
"echt jetzt"
immer noch keine antwort.
"deine snare brennt"
"anja, halt die klappe man"
ich stand auf und ging eine rauchen.

als ich wieder reinkam, erschreckte er sich so was von dermassen, dass auch die d-seite riss. "wo kommst du'n jetzt wech?" der stift machte apokalyptische verrenkungen, fiel runter - und er liess ihn gott sei dank liegen. dafür wurden jetzt zwei zettel durch die luft gewedelt und er sagte völlig lächerlich feierlich:
"bin fertig"
"aha"
"ja .... " [nachdenkliche pause]
"alta ich hab echt kein bock mehr, ich geh jetzt"
"nee, warte warte, bin fertig. ehrlich man"
"aha ".

ich hatte mit einer weiteren langweiligen individualistischen eigenkomposition gerechnet und verfluchte bereits gedanklich die 140 minuten, die ich in diesem sessel verbracht hatte und nichts getan hatte ausser ihn zu beobachten und mich zu langweilen. doch das, was kam, verschlug mir im wahrsten sinne die sprache. es folgte etwas, was ich ihm nie zugetraut hätte.
"und?" erwartungsvoll-konzentriert blinzelte er mich durch die plattgezogenen locken an. wie in kindlicher erwartung. "geil,oder?"

ich hätte nicht dort sein sollen. es war ein fehler und ich wusste es von anfang an.

und nu?

von wem sprichst du?

Was ist an Verlieben falsch?

jetzt fehlt noch n basser!

@ kleinesf:
weils meistens nur kummer und ärger bringt. ach ja , und ne leere handykarte.

stard, tasskaffe.

kleinesf, nichts. nur an dieser stelle war und ist es nicht erwünscht. und vor allem war davon gar nicht die rede.

pulsiv, n sänger wär auch nicht schlecht.

das kann doch tarkan machen...

Ich sollte sie seitenweise Saite schreiben lassen. Sollte ich.

jetzt bin ich aber gespannt.

pulsiv, darauf gehe ich jetzt nicht ein.

texas-jim, e oder a - was macht das schon? ein einzelner buchstabe, kann vielleicht den sinn des wortes verändern, aber ein leben? nein, ein leben verändert er nicht.

rohrkrieg, ich muss sagen, ich auch. ich auch.

Leben oder laben?
Ganz großes Ding, das.

Nicht die Buchstaben ändern das Leben, sondern die Taten. Da haben Sie e und a, wie gewollt. Es braucht beides im Leben. Wer immer in derselben Stellung schläft, ist tot.
Wünsche ein frohes neues Jahr!

Oh mann. Ne oder? Jetzt wollte ich sie mit einem selbstgeschriebenen Lied verführen und aus dem Konzept bringen, dann schnappt mir das ein anderer Weg :(
Ich bin frustriert?

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    Guten Morgen!

    Sag den Problemen, ich komme nach dem Frühstück. Aber sie brauchen nicht auf mich zu warten.
    Echt nicht.