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Sonntag, Februar 19, 2006 


can't deny myself

Meine damen und herren, ladies and gentlemen, madammes et monsieurs - willkommen im leben. augsburger puppenkiste war gestern, das leben ist in!

Das Leben? ja, sie wissen schon. dieses eine, dieses ganz spezielle leben. das leben halt - eine um ihrer selbst willen geschaffene komposition, und dennoch weitgehend auf zufälligkeit beruhend. eine blatt-sinfonie. ein werk von höchstem ernst. es ist schön; es will nichts bedeuten; es ist ein schweigsames werk. Radierung oder Rötel-Druck? schwarz oder weiss? que fait?

Die augen geschlossen, im einklang, ein blick über die linke schulter, die rückenmuskeln tanzen. rechts unten monogrammiert. ins bild gequetscht, deplatziert, ein rahmen voller étuden. ich singe ein requiem. ein requiem auf dich, auf die farbe grün und auf in sich ruhende figuren von pulsierender körperlichkeit und auratischer kraft.

wenn das wort genie, das heute so unangemessen vielen leuten zuerkannt wird, überhaupt noch einen sinn hat: dann mit blick auf des kindes hand, da ist es angebracht. man muss schon böswillig oder sehr unwissend sein, um das nicht zu erkennen. Jedes Kunstwerk ist ein Augenblick. kinder haben 100 sinne, 99 davon werden ihm genommen. täglich. figuren, die sich freihalten von aller psychologie, symbolik und pathetik. seinspräsenz ist wieder in. und nur das, was durch die hände geht, hat eine seinsberechtigung am orte des verstandes. Jeder Augenblick ist ein Kunstwerk.

ob er mit seinem leben zufrieden ist, kann er uns leider nicht sagen. der gelbrandkäfer, der uns träge mit dicken augen anglotzt. es ist ihm gleichgültig, ob sein handeln dem menschen verständlich ist oder nicht.
Ein Blick in die Abendsonne, falling raindrops. sie tanzen auf einem stählernden panzer aus konvention und banalität, eingewickelt in rosarotes metzger-papier. belle chair. und wenn es sein muss, wird man extrem. sauber und ohne inhaltsreste.

Das Leben? ja, das leben. lücken und schwachstellen.

Network failure. Try again later,
please.

es fällt schwer zu akzeptieren, dass das eigene leben nicht mehr ist als ein kartenhaus. Ein Kartenhaus? ein kartenhaus. die substanz der karteninnenseiten mit beton gepanscht. rückschläge und zwänge, deren hintergrund wir nicht oder meist zu spät erkennen. wir verstricken uns in banalitäten, unsinnigkeiten gewinnen unendlich an gewicht. der horizont beschränkt auf details.

Und welchen Weg wohin?


aufhören, gross und klein zu vergleichen.

Den Weg wohin?


die knautschzone verlassen.
Erinnerungen sind wellenbrecher. sie kommen und gehen, wann sie wollen, vorangetrieben durch den sturm. die melodie erzittert, das harmoniegerüst bleibt standhaft. es erhebt uns über den staub der erde.

Den Weg wohin?

der geschorene bart lässt stoppeln zurück.
lauter dinge, über die nachzudenken man jahrelang im gras liegen könnte. aber zum glück nicht muss.

Den Weg wohin?

den weg dorthin, wo gedanken in ruhe lassen.
mit achtung von einander sprechen, aber weit getrennte wege gehen.

Ja. Jeder Moment ist ein Kunstwerk und wem es gelingt Momente in flexible Formen zu gießen, die wieder und wieder verstanden und gefunden werden können, der darf sich Künstler nennen.

Frau Anja das ist ein wirrer, ein abgehackter, ein hochgradig assoziativ-infektiöser, ein Text, der mir gut gefallen hat.

Für das ort 'auratisch' kriegn sie n bienchen von mir. :)

Word!

sie driften in letzter zeit ja ganz schön ins philosophische ab... ;)

Leben Sie los?

hmmmmmmmm dafür liebe ich sie! *drück*
sehr schöner text, auch wenn ich mir zu dumm vorkomme um alle Nuancen zu begreifen ist es doch mitreissend genug um mich zu bewegen.

mayflower, ein bienchen? oh danke. was genau kann man damit machen?

flensman, dieser text ist passiert, nachdem ich mir eine seltsame ausstellung angeguckt habe :)

kleinesf, theoretisch ja.
praktisch - nicht ganz.

sirdregan, bewegen lassen ist gut. freut mich :-)

expression en masse.
Das krieg ich nich auf einmal geschluckt, sorry ^^

@ Frau Anja

Das können sie sich entweder ins Muttiheft kleben oder einfach drüber freuen. :)

@ Trommelschlumpf

Richtig.
In der DDR gab es für die tollen Kinder Bienchen, die ins Muttiheft (eine Art Fleißbuch, Herr Pulsiv, sie waren länger da, ergänzen, oder korrigieren sie mich bitte, falls sie mitlesen) geklebt wurden.

ah, ich dachte schon, es wäre ein neuer freund! ;)

ja... es gab auch igel... aber die nur ganz selten... und für ganz liebe kinners... (wie mich)

rohrkrieg, müssen sie ja auch nicht. reicht ja, wenns beim zweiten mal klappt :p

flensman, der fast-neue-freund hat auch dazu beigetragen :-)

bei uns gab es zwar keine bienchen, aber immer stempel ins heft. meistens schwarze, aber wer aussergewöhnlich gut war, bekam auch mal einen blauen stempel. gilt das auch?

Schöner als im Gras liegen: Das Gras mähen. Viel zu lange her, der Oktober, die letzten Siloballen, die letzte Nase voll mit dem Duft frischgemähten Grases. Don´t stop believing, sagen Journey, und heute kam auch schon mal die Sonne raus. Zumindest ein wenig. Und die ersten Halme haben sich schon vom Schneeschimmel erholt und aufgerichtet. Frühjahr! Im Märzen der Bauer, Sie wissen schon. Märzen, Märzen sowieso. Wird bei uns wieder gebraut, seit neuestem.

Ach ja: Sobald mir auch nur ein Wort einfällt, das ich auf dieses verfluchte weiße Blatt Papier schreiben kann, gehts auch zur Post. Wissen Sie mir eines?

(Muß es mir peinlich sein, um neun schon angeheitert durch die Gegend zu tippen?)

FRau Anja, ich weiß nicht, ob Stempel gelten, aber sie haben ja jetzt ein Bienchen, also machen sie sich keine Sorgen. ;)

@ Herr Pulsiv
Schweinerei, ich hab nie Igel bekommen, dabei war ich ein total liebes kint!!!

na und... dafür hat man mir keine empfehlung fürs gymnasium gegeben damals... is auch schlimm. (ich habs trotzdem probiert. probiert!)

Wieso das denn?
Meinem Freund wollten se nicht drauflassen, weil er in Russisch eine 3 (eine DREI!) hatte. Von allen Seiten bekloppte Thüringer Kultusbratzen, so dat musste mal raus.

pulsiv, ich habs auch probiert. probiert. ganze 8 einhalb jahre lang ^^

texas-jim, vielleicht scheiss-egal ?

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