Donnerstag, November 16, 2006 


i'm sorry but it's over




der junge war mal wieder schneller als ich. aber gut, dann wärs jetzt offiziell:




die kleine frau anja zieht aus zeitlichen und sonst völlig unrelevanten gründen um. gebloggt wird ab sofort nur noch aus der bescheuerten wohlbekannten junxmännerwg ausm neubaugebiet.



neue adresse ab heute also: neubaublog




die Edelste Potenz von überflüssig wird demnach noch überflüssiger als vorher. weil jetzt ist sie quasi so richtig überflüssig. und leer. eine bruchbude. ein raum ohne leben und sinnlose worte. nicht schlimm. es werden öfters häuser abgerissen. häuser aus einer anderen dimension, aus einer anderen zeit, häuser voller erinnerungen in schwarz-weiss.

zurück bleibt hier eine baustelle. keine grosse, eher eine unscheinbare kleine baustelle ohne absperrgitter, ohne herumstehende arbeitsgeräte, ohne schlafende bauarbeiter und ohne hinweisschilder. doch das geübte auge sieht alles. und nach knapp 2 jahren, um genau zu sein nach genau 22 monaten füttert man dann für ein letztes mal die gelangweilten elefanten in der küche und beobachtet mit ihnen für ein paar minuten den haustürschlüssel in der wasserlache neben der waschmaschine. und dann tut es doch schon ein klein wenig weh.












an dieser stelle ziehe ich nun meinen hut und bitte die leser darum, gefälligst mitzuziehen. blogroll bitte anpassen. oder auch nicht. mir egal.
that's what it's all about. i'm sorry but its over









Mittwoch, November 01, 2006 


sand during high tide



beide wollen nur eins. keinen bezug zur relation. das leben kann so einfach sein. ich hab angst vor ihm. und er weiss es genau. wenn nicht, ist auch nicht schlimm. beide wollen alles. und um himmels willen gar nichts. ich will zeitraffer. zeitraffer für die richtig leeren worte. es ist gar nicht so leicht, wie man sich das immer vorstellt. es ist schwer. für mich ist es schwer. für ihn nicht. nur ein bisschen. geschliffene stahlplatten. oder zumindest so tun. das eine schliesst das andere nicht aus. warum auch? intuition, gelinkte schachzüge und knisternde motive. warum auch nicht? beweise, dass es böse ist?! senfgelbe herbstfärbung. wir über uns. er über sich.
die technischen daten interessieren nicht mehr. und das einzige, das wärmt, ist der laptop auf den knien. ohne arme keine kekse; schäumende weltneuheiten, wie sie schon immer da waren. herbstschönheiten, verblichene kiesel, die reise ins nimmerland. mein kopf an seiner schulter, er schläft wie ein stein. und immer wieder nachsehen, ob er noch atmet. jahrelange, oftmals entfremdete vertrautheit. und dann später ebenfalls die besuchte rückkehr ins irrenhaus der zeit. singende känguruhs. sie verdient besseres. andere universen, die planeten müssen bleiben. immer erst der moment des kramens, aber oft wissendes lächeln. und dann in unterschiedlichen zeitintervallen entzückende ehrlichkeit. ich kehre gerne dorthin zurück. ins kriegskuratorium der persönlichen zeit. denn eines tages, the day will come. one day, i’ll leave you. jawoll. to lead you in the summer. weltneuheiten, wie sie immer schon da waren. und nur ein einziges symikolon im ganzen absatz. beweise, dass es böse ist.

es läuft so leicht. das leben. anlehnung vorhanden, vorwärts-abwärts nicht nötig. diesmal nicht. trotzdem versammelte losgelassenheit. harmonie, empathie, chemie. erst hier, dann dort, und vielleicht auch mal ganz woanders hin. es ist so einfach. man muss sich nur sicher sein. bin ich. nicht. lustig. lustig ist das wort. der schlüssel ist in mir. irgendwo. ich weiss es. ich hab ihn verschluckt. einfach so. and left it to decay. ich habe mich umgedreht. er steht an der theke. zwei männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. und als man mir die last von den schultern nimmt, dont know what to do with my hands when i talk to you. es geht alles so viel einfacher, als man immer glaubt. how you dont know where you should look. so you look at my hands. man legt sich selbst so oft in überflüssige ketten. so lang, bis man strauchelt und erstickt. so ist das leben. ohne arme keine kekse.


du bist der krebs. nicht der keks, nein,
du bist der krebs, der um sein leben rennt. i’m the sand during high tide. er, er ist der wind, der die sandkörner auf reisen schickt. vielleicht stimmt es, vielleicht, und wenn, well - rock on. ich bin relaxed wie fräulein prym in ihren anfangstagen. stoische ruhe scheint mir aus dem arsch. mich wirft keiner aus der bahn.
jetz nicht. nein, jetzt nicht.
und morgen bochum.
sowieso.



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geplant: schwerwiegende veränderungen im und am blog.
status: in arbeit, es hapert an der umsetzung. ohne kekse keine arme.




Sonntag, Oktober 22, 2006 


aphasic



ich hab karten eine karte für helge schneider, 13.12. , bielefeld, 1. reihe.
scheisse, wie geil. scheisse, wie geil.



 


and the night goes on


eine schachtel blaue gauloises und drei euro. vor zwei jahren. als du schon lange weg warst. drei euro sind nicht viel. der fährmann ein linkes schwein. mein linkes auge für das recht, zu wissen. the opera is over. zwei jahre. it’s hunting you. immer noch. meine lungen lechzen nach nikotin. es ist kalt. schweinekalt. wie immer. wie in jeder dieser nächte. ich stehe. und habe nichts zu sagen. was soll ich sagen? hier würde man sich auf die schulter klopfen, alles gute wünschen, die nächste flasche kippen. die tatsache, dass ich nicht weiss, wo du bist, macht das ganze komplizierter. was soll ich sagen? wenn alles schon gesagt ist. hörst du, was ich sage? siehst du, was ich denke? wenn nichts mehr übrig bleibt. gefalten, über dem bauch verschränkt. nasenbluten. dann schliesse ich die augen. die gedanken die noten, der moment die partitur. das herz das instrument. was soll ich dir noch erzählen. zertrampeltes gras unter den füssen. wenn ich alles schon gesagt habe. trockene erde und rindenmulch rieseln durch kalte hände. und doch keines meiner worte dich erreicht. es ist kalt. es gibt keine farben. es ist alles still. it's dark like poe. und ich habe nichts zu sagen. ich will nicht bleiben. es gibt schon genug kraftlose metaphern. sie haben jetzt eine bank aufgestellt. in der finsternis, die das licht erschaffen hat. eine weitere illusion, die zeigt, dass es mehr sinn macht, nicht zu reden. die ernüchterung raubt mir schleichend das bewusstsein. no where to run. und ich klammer mich an den schmerz. er ist alles, was mir geblieben ist. oder auch nicht. er bröckelt und verfremdet sich vor meine augen in wut. was dir noch geblieben ist, weiss ich nicht. und ich werde es auch nie erfahren. genauso wenig wie das, was du gedacht hast. als sich der baum durch dein rückgrat bohrte. the night goes on. die ungewissheit lässt mich würgen.


ich bette die rose irgendwo dort, wo ich deine hände vermute. zwei worte, tapfer gedacht, sterben auf ihrem weg in die dunkelheit. sie werden nie bei dir ankommen.
and the night goes on.
wie immer.



Sonntag, Oktober 15, 2006 


Untitled



ich schaue zurück und ziehe den strich. ein halbes ende. wir haben geglaubt. ich habe geglaubt. was ist schon der glaube, ist nicht alles nur schein? es ist nichts mehr da, was mich noch bei dir hält. du hast die zügel nicht in der hand. ein „für“ ersetzt kein „wider“. du lässt dich führen, von dem dämon in deinem kopf. auch leuchtturmwärter leiden unter paroxysmen. genau wie wir alle. sind blind, wenn welten untergehen. genau wie wir alle. niemand hat’s gesehn, dass eine welt vergeht. es wäre mir egal, wäre nicht ich es. du hast dich leiten lassen, und polemisch die brücken zerstört. in der heissen glut verbrannt, für ein sehnen nach mehr. ein letztes aufbäumen, der alten zeiten willen. zerstör deine dämonisch geschnürten scheuklappen, baby, und du wirst es leichter haben im leben. die wahrheit ist nur noch in dir. geh, es ist mir egal. eine neue flut spült mich fort.

es bleibt nicht viel zu sagen. schau es dir an, dein schlachtfeld. von blut und schweiss getränkt. tausend leere worte. deshalb mochtest du uns, sagtest du. weil wir so anders waren. warum sind all die worte gar nichts wert? aufgegeben. versucht zu retten, was noch hängen blieb. es blieb so viel. so viel. zuviel, um es wegzuschmeissen. gekappt. das, was uns noch hielt. gekappt. versucht, es zu entsorgen. zurück bleibt die asche. du hast es so gewollt. es war deine entscheidung. meine forderung hängt wie nebel auf den augen und lässt mich die sterne nicht sehen. nur ein tag. nur einen tag. ich wurde bestohlen. nur ein tag für dich und mich. ich habe mich bestehlen lassen. wohin mit all dem, was bleibt? es hat mich fliegen lassen. und jetzt? du stolperst, es bremst und du fällst.

tausend leere worte. deshalb mochtest du uns, sagtest du. weil wir so anders waren. warum sind all die worte gar nichts wert?


und ich kann es doch. meine gedanken sind frei. es ist still, von hier bis zum rand der welt. du regierst mich nicht. ich habe verloren, aber meinen eigenen kampf gewonnen. ich habe geschafft, was gestern noch unmöglich schien. es macht mich weder stolz noch glücklich. es lässt mich zweifeln. in den stunden dieser ewigkeit. wenn auch die stunden nicht vergehn, ich bleib hier. es ist anders als beim letzten mal. noch bin ich sicher, das richtige verlangt zu haben. erst die tiefe der kluft kann zeigen, wie weit man fallen wird. in den nächsten tagen, wochen, monaten. die dunkelheit erdrückend, mumifizierend. ich sitze hier, in den stunden dieser ewigkeit. die stunden vor dem begreifen. bevor wir im nichts untergehn. zerschlissen und zerschossen. ich, der lebende tor. der zug hält und ich steig ein. freie sicht auf das meer. geh, es ist mir egal. wenn es nicht so wäre, ich würd dich noch mal lieben. und zwar doppelt so sehr.



schwer, einen geliebten Menschen gehen zu lassen.





Montag, Oktober 09, 2006 


wind of change


räumliche veränderungen: zweitwohnsitz seit ner knappen woche soest, gebloggt wird weiterhin aus dem umkreis der dreihasenfensterstadt. arbeitsbedingte veränderungen: 6monatiges praktikum in einer kinderkurklinik für emotional gestörte kinder im alter von 7-17. verhaltensbedingte veränderungen: wenn in der mittagspause geburtstagskuchen essen angesagt ist, grosse unruhe, weil im büro noch genug schriftarbeit und noch mehr karteileichen liegen, die man in der zeit irgendwie besser erledigen könnte. positionelle veränderungen: man ist dabei, mir einen eigenen schreibtisch fürs büro zu beantragen. lohnbedingte veränderungen? genau, keine.



Samstag, Oktober 07, 2006 


toxic skies

beruhigend zu wissen: es gibt doch noch leute mit sinn für meinen humor.



Dienstag, Oktober 03, 2006 


two worlds on the same tomorrow

vollkommenheit bestärkt, hebt fehler hervor, das versagen hängt wie kalter rauch in der luft. zurück. ich hatte nicht vor, sie zu bekämpfen. ich hatte überhaupt nicht einmal vor, zu ihr zurückzukehren. unklare strukturen. the symbol of life brings you down. unvorbereitet. in an ordinary way. zu hoch geflogen. pure selbstüberschätzung. ich hatte nicht vor, der starre zu entfliehen. ich wollte mir sie nur vor augen halten. um persönliches versagen zu dramatisieren. um zu bekennen, dass götter auf abruf sichtlich mehr als nur das sind. realize my own sacrifice. unsicherheit bleibt. rest my head till the morning’s coming down on me. das bewusstsein wecken. ne runde um den platz. den bauch vollschlagen. und dann den toten punkt heraufbeschwören um die enttäuschung zu verbergen. ein opfer, das keines war. im nachhinein die gewissheit des erzwungenen. vielleicht. im nachhinein. das rückwärtslaufen, um nicht zurück zukommen.

der perfektionismus, das zusammenspiel von stark und labil, unbedeutende sätze, abgetrennt durch schlecht gemalte symikolen. this all is. das schmeichelnde ambiente zwischen hell und dunkel. zu dunkel. und zu hell. this all is in my head. der hämische einklang und die scham. das nicht loslassen wollen. times that I borrowed. und das wollen aber nicht können. der span im auge. die holzverarbeitung der anderen. nicht einmal ein blinder flat arric vermag zu täuschen. nicht einmal im nebel des verdrängens.

alte wunden brechen. unverarbeitetes schreit. dragged me down into the unknown. das verlangen ist unübersehbar. und dabei sind es längst nicht alle. der perfektionismus der anderen pojiziert schwarze löcher auf elegante, schwarzweisse ausweichmanöver. sträflich überbewertete appetizer auf weichspülgitarren drücken auf stirn und sehnerv. die sicht des agierenden betrachters ist beschränkt, standhaft auratisches ging um elf. der rest sind platte sätze alter zeiten. willkommen, altes schema. bleibt die frage: ist jene minimalistische nähe grund genug um zu debattieren?

i cant bring it back. i threw it all away.





Samstag, September 30, 2006 


an ancient sign of coming storm





endlich. mal wieder.
death in fire, junge.






Donnerstag, September 28, 2006 


life in rain



weißt du noch? damals? es fehlte nur noch der regen…

und jetzt, ja jetzt regnet es. hier drinnen. bei mir. es regnet in strömen. es schüttet und gießt. fontänenartig schiesst das wasser herab und sammelt sich in riesigen bächen. die schrankwände knicken unter dem gewicht der herabstürzenden massen wie strohhalme.es ist ein unerträgliches gepolter und getöse. der boden bebt und die dielen krachen ineinander. dicke regentropfen tommeln wilde und für mich ungreifbare rhytmen auf bett, fernseher und druckerpapier. draussen – jenseits der vier wände - ruht alles im sanften licht der untergehenden abendsonne. die blätter schaukeln leicht im wind und vertrocknete grashalme blinzeln erschöpft in richtung zimmerfenster.

einmal haben wir versucht ihn zu schnappen. den regen. aber er war schneller. ich habe den moment nicht genutzt. ich war sicher, er käme zurück. wir haben gewartet. und gewartet. aber er kam nicht zurück. alles was uns trotzdem blieb waren herrlich nasse füsse, warme hände und dieser vertraute geschmack auf den lippen. und das unglaubliche gefühl dieser winzig kleinen ewigkeit. ich habe den moment nicht genutzt. wie so oft. wie viele momente zogen an mir vorbei, die ich nicht genutzt habe. momente, die uns vielleicht wesentlich eher gerettet hätten. oder zu einer rettung beigetragen hätten. vielleicht. ganz sicher. ich weiss es nicht. den geschmack deiner lippen. ich hab ihn vergessen. es ist zu lange her. wie oft erinner ich mich in den letzten stunden und tagen daran , wie wir an jenen abend auf dieser bank sassen. so nah nebeneinander. und doch noch meilenweit von einander entfernt. wie oft muss ich lächeln, wenn ich daran denke, welche wendung der abend nahm. und wie sehr schmerzt es, wenn ich begreife, dass wir in einer sackgasse stehen.

um mich herum stürzen die wände ein. can't make it out of here on my own. der druck der wassermassen ist riesig. ich bin allein. this ocean will drag you down. der regen schlägt hart auf. trommelt verloren durch den raum. jeder einzelne tropfen verliert sich in seinem echo. dont let him go. sie wirken verloren. dont let him go. haben wir verloren? great waves come crashing down.

soll es das gewesen sein? innerhalb weniger stunden bist du mir so fremd geworden. deine worte brennen sich in meine augen. du bist so unerreichbar weit weg. nicht nur räumlich gesehen. in mir ist etwas gesprungen. just like rain hits the ground. wie ein spiegel auf kalten fliesen. glassplitter springen in alle richtungen. und nur wenn man schnell genug ist, erwischt man noch den grösseren teil. so many thorns, sleepless nights. baby, hilf mir. so many thorns. ja verdammt, nimm mich an die hand und führ mich zurück. dorthin,wo wir waren. raus aus der sackgasse. mit dem rücken zur wand. von vorne kommt die flut. great waves come crashing down.

weißt du noch? damals? es fehlte nur noch der regen … jetzt fehlt soviel mehr. baby, geh nicht. was soll ich ihm sagen, wenn er kommt und du bist nicht da? er wartet auf uns. er wartet auf den einen kuss. genau wie ich. immer noch.



Dienstag, September 19, 2006 


streets of london


diese pubertären 16jährigen schissr. soviel action wegen einer simplen tasse kaffee. die im endeffekt noch nicht mal kaffee war. sondern lediglich, ja, was eigentlich? richtig. gar nichts. kopfschütteln und weitergehn.



Montag, September 18, 2006 


s-major key


ja, sie flog. tatsächlich. dreimal rund und hoch hinaus. also wieso nicht die kaffeekanne? wieso nicht bis nach wanne-eickel? conspire to ignite.

instanzen und stimmen. nervöses zucken. geklopfte rhythmen. völlig unerwartet: arien in s-dur. schlachten und klöster. vibrierende hölzer. profilneurosen. mit karacho ins verderben. cantus firmus, wo bist du geblieben? perfides geschmunzel. no I don't think you do. und dann tanzt er. hopes. der bunte kreisel tanzt. expectations . und tanzt. black holes .und tanzt. hundert mal gestriegelt vom sauren regen. am ende trifft es niemals dich. die farben blättern. du bist die letzte instanz. ein trauriger anblick. du wirst mich nie verstehen. er ist müde. ruht im rinnstein. nein. nur noch eine frage der zeit, bis er sich übergibt. es richt nacht winter, mitten im sommer herbst. emotionen, wie gehabt. aber anders. eingeengt. im stehen schlafen, mit kinderhand im gepäck. kannst du es noch? weißt du es noch? heute nicht. our hopes and expectations. das echo tanzt. black holes and revelations. lächerliche theorien, die genau so klingen, wie sie sollen. die so falsch sind, dass das schweigen prickelt. achterbahn der seifenblasen. vertraute alte namen, alte vertraute gesichter. die angst, die dich beherrscht. die angst zu verlieren. das, was man noch hat. betretene gesichter, getretene worte. mitleidsblicke, geheuchelte gnade. gnade? ich brauche keine gnade. leute, die bewegen. und bewegen. steine, die ins wasser fallen. an einem nachmittag um drei. für vier. steine, die ins wasser fallen. kreise ziehn. und sinken. steine, die durch hände gingen. und geschichten schrieben. geschichten schreiben kann ich auch. er übrigens auch.nur sind meine nicht mal annähernd so gut wie seine. wir schreiben über uns selbst. und übers leben. übers verstehen. seine geschichten zeugen von wahrheit, erkenntnis und schokoladenkuchen. mit nutella anstatt kakaopulver. meine von falschheit und objektiven empfindungen. ich bin 20. er, er ist vier. stock und kastanie, 2 meter. unüberwindbar. für ihn. für mich nicht. das ist völlig ok. der blick des hungrigen. durch die weltgeschichte. bevor er bei der 10 angekommen ist, schläft er ein. and the ship is taking me. mir nichts, dir nichts. far away. der inbegriff des zelt-aufschlagens. sekunden die zeigen, wie wahr es war. wie war es wahr. ränder auf der linse, blaue risse im bewusstsein. und dann: das letzte blatt. und keine neue rolle. denn milch allein macht noch lange keinen kaffee. braune augen hingegen schon. fast. trotzdem. saltoschlagende skater. und blaue stühle. ein anfang. und ein ende. kleine hände auf dichtem fell. ein vermögen für den augenblick. 8mal so gross. grenzenlos grosse therapeutische wirkung. der rührende versuch zu umarmen. ein bewegender anblick. seine melancholische aura schwappt über. das unglaubliche gefühl, etwas erreicht zu haben. näher gekommen zu sein. die problematik des seins für eine stunde ausgetrickst. far away from the memories. ein penny für seine gedanken. man kann verzweifeln bei dem gedanken, dass sich auf lange sicht nichts ändern wird. und dabei ist das noch nicht mal ihre schuld.



Mittwoch, September 06, 2006 


breath like machines


mein kopf ist voll mit soviel mist. und ich weiss nicht wohin damit. ein hoch auf die schweigepflicht.



ach, er is übrigens wieder da.



Samstag, September 02, 2006 


just another soldier


welches jahr, welcher tag, welche uhrzeit – ich weiss es nicht mehr. nur den wortlaut des satzes, den ich vor langer zeit in einer lauen abendstunde in einer kleinen seitenstrasse in paderborn gesagt habe, den weiss ich noch ganz genau.

jetzt, jahre später, befinde ich mich an dem ort, von dem ich damals gesprochen habe. allerdings auf der anderen seite. ich bin nicht die, die scheisse baut, sondern die, die versucht, diese scheisse zu verhindern. für einen augenblick bin ich die, vor der ich in pubertätstagen immer stehen wollte. ich bin nicht die, die nach oben schaut, sondern die, die bestimmt gerade aus blickt. denn nach unten, nein, nach unten schauen die nicht. trugfehler meiner selbst. die schauen gradeaus, gradeaus. es ist komisch, fast schon bizarr. "glück gehabt. stell dir vor, es hätte ein offenes feuer gegeben. dann wär ich eventuell mitexplodiert." manche figuren an diesem tisch erinnern an verbranntes gummi. und manche sind einfach fehl am platze. aber alle gehören sie dorthin, an diesen tisch. ein platz ist wieder leer. "magen-darm." so schnell kanns gehen. kaffeetassen klappern. frösche springen. gelbe hosen und grüne pokale. der kaffee, der nicht da ist. er verbreitet ein angenehm warmes, würziges aroma. diagnosen werden aufgestellt, von denen ich in kindheitstagen oft gewünscht habe, dass sie jemand bei mir feststellt. warum auch immer. verhaltensmuster werden analysiert, die ich ähnlich, aber doch weit davon entfernt ebenfalls an den tag gelegt habe. warum auch immer. und ich fühle mich auf einmal wieder ganz klein. erinner mich daran, wie es war. und mit jedem satz, den ich auf den weissen zettel mit den schwarzen linien und der kleinen 2 am blattende schreibe, mit jedem wort veränder ich die weiterführende situation eines anderen.

ich habe ein ziel vor augen. und ihn, irgendwo weit weg. ein wegweiser, der mir mit einem einzigen satz half, meinen weg zu finden. manchmal braucht es etwas länger, um verstehen zu können und manchmal braucht man den blick zurück, um nach vorne schauen zu können. er, der junge mit der gitarre. seine wenigen worte und die darauf folgenden ereignisse haben mir geholfen zu dem zu stehen, was ich bin. jeder seine eigne welt. was ich kann. gehalten durch ein kleines rinnsal. und was ich tun will. wasser rot wie blut. endlich, endlich habe ich die richtung, die ich brauchte. und auf einmal verstehe ich. meine welt, ein raum aus trug und schein. und auf einmal verstehe ich, was genau diese magische anziehungskraft ausmacht. es ist der wille und die gewissheit, das richtige zu tun. es ist einfach. es ist. ein einfacher satz. life goes easy on me. so einfach. most of the time. happy fish. and so it is.


umbaupause.

szenenwechsel.


the opera is over. nächster akt. singers have all gone home. die bühne bebt.
ein jahr. it’s hunting you. ein ganzes jahr. und wieder hauchdünnes eis. wieder den moment verpasst, wo man lieber nur vom ufer aus zuschaut. mit den füssen auf festem boden bleibt. ich nicht. you'd expect the same now wouldn't you. weitergelaufen. wouldn’t you? direkt aufs eis. nicht stehengeblieben. ein penny für deine gedanken. ich weiss, wie es dort aussieht. unter dem eis. es ist alles grau. es gibt keine farben. es ist alles still. man lebt aneinander vorbei. it's dark like poe. es ist trist. but lately i don't care. ich weiss, wie es dort aussieht. unter dem eis. und was passiert, wenn ich dich um hilfe bitte. mein leben. schon wieder zu weit gerutscht. just another soldier. den schuh verloren. on the road to nowhere. die kombination von heissem wasser und schokolade enttäuscht. immer noch. it’s time for renewal.



Montag, August 21, 2006 


rusty swords will never rest

eine wand aus eisblauem himmel, grauen bergen und grauweissblauen wolken. der pfeil zeigt ins nirgendwo, gradewegs ins innere der zeit. eine kalte nacht, ein geschwollener fuss und toast mit senf- (oder auch mais-) gelber hamburgersauce. die nacht, in der ich nichts zu sagen hatte und noch weniger sagen wollte.

not macht flexibel, nicht erfinderisch. das grüne ding springt und tanzt, nur quaken kann es nicht. sein quakorgan hängt an einem seidigen faden in der mittagsglut, gleich neben der stachelig weichen himbeere. er gehört verbrannt und verspien. warum versteht das keiner? tödlicher stahl, so hart und undurchdringlich wie das meer. no signs of weakness. blitze zucken, schwerter klingen, das feuer verbrennt die nacht. no signs of weariness. der bär, wie ein fels in der lodernden brandung. die anderen laufen. siegreich. ich fliege. wesentlich siegreicher. das minutenlange gefühl all den anderen meilenweit voraus zu sein und ein markerschütternder schrei, der sang- und klanglos untergeht. ein schrei, der seinesgleichen sucht, gekreuzt und übereinandergeschlagen. ein schrei? mein schrei. der horizont brennt. no signs of weakness. das lied erklingt laut. and no more is the sun.

stunden später. ein schrecklich altmodischer blümchensonnenschirm erzählt geschichten aus einer anderen, naiveren welt. grün oder blau, guinnes oder nix, eine schar von blechernden amseln vergnügt sich auf heiligem grund und boden. und wir - wir warten mit krachendem eisen und einer rolle himmellosem gaffa-tape unter einem wolkenlosen himmel auf die sechs richtigen im lotto. eine bilderbuchszenerie, wie sie wunderbar erträglicher nicht sein kann. und selbst das kindergartenreife gezicke um einen roten gummiball in der menge tobender tausender erscheint in dem moment weder wahnwitzig noch lächerlich. das scheinbare gefühl betrunken zu sein, benommen von licht und gestank. und düdeldadeldidaledadeldüm, das hört irgendwann auf. spätestens in dem moment, wenn es zu spät zum fliegen ist und deine haut der haut einer gerupften gans nicht mehr ganz unähnlich ist. und zänkzedäng, genau diese paar sekunden bringen dich zum fall.


und die nacht wird zum meer aus eisigen abgrundtiefblauen farben. ein meer, das die masse zum leuchten bringt. und sie, die eine kleine, mit freuden geleert, sie wird die einzige von uns sein, die sich gegen nordöstlichen schnee in dieser geschwärzten sommernacht nicht schützen kann. braucht sie aber auch nicht. wer schützt sich schon mitten im sommer gegen herabfallende, schaumstoffartige schneemassen? von der entfernung einmal abgesehen.

nicht immer nur niederschreiben, ausschlachten und den moment in den lichtkegel der lächerlichkeit ziehen. manchmal ist es besser, sich nur zu erinnern und die unbeschreiblichen bilder von kraft, pulsierender lautstärke und dem zusammenspiel von rot und gelb nicht mit anderen zu teilen. aus dem ganz einfachen grund, weil es nicht geht. zieh einem zwerg hohe schuhe an, er bleibt trotzdem ein zwerg. ein mazda bleibt immer ein mazda und bekommt trotz unglaublich teurem heckscheibenaufkleber weder 8 beine noch eine wallende haarpracht. this engine no longer burns on wood. und das alles vor, während und nach dem moment, als ich blind guardian gesehen habe, obwohl sie gar nicht da waren. ein irrtum, der seinesgleichen sucht und neben dem schiff auf fruchtbaren boden fällt. foppt den dämon, denn der teufel ist ein eichhörnchen und der kosmos unser fliehendes pferd. das gefühl, am richtigen platz zur fast richtigen zeit zu sein. meine zeit läuft anders, und das ist auch gut so.

dachte ich. denn jetzt, zwei wochen später, läuft sie richtig anders. meine zeit. beschissen anders. das leben geht mir grad zu schnell. einen gang runter, bitte.



Sonntag, August 13, 2006 


eruption


brocoli-salat und kartoffelbrei mit hihat, crash und base kombiniert. gleichzeitig! nein, was bin ich gut.



Montag, August 07, 2006 



WACKEN 2006, mehr shine als rain, erfolgreich überlebt. fotos und berichte später. jetzt erst mal eben schnell ein stück feuerholz von meiner kurzen:


Warum lesen deine Leser deinen Blog?

keine ahnung, nachvollziehen kann ichs auch nicht.

Welcher deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?
da gibt es mehrere: one night to speed up truth, songs you cannot hear und can't deny myself

Dein aktuelles Lieblingsblog?
ist zwar kein blog, aber da bin ich im moment am häufigsten.
und hier natürlich auch.

Welchen Blog hast du zuletzt gelesen?
den hier. und wieder so gar nix verstanden.

Wie viel Feeds hast du gerade im Moment abonniert?

keinen. klingt komisch, is aber so

An welche 4 Blogs wirfst du das Stöckchen weiter und warum?

an keinen, weil alle schon haben.
aber da fällt mir grade ein, im kopfhörerblog liegt auch immer noch seit monaten ein unbeantwortetes stöckchen rum.


also noch schnell ein stück feuerholz hintendran, es ging damals so kurz nachm krieg um die 10 kurios seltsamsten platten in meinem schrank:

gun barrel – battle-tested
dirty rock’n’roll metal. deutschlands antwort zu rose tattoo und motörhead. das sagt – meiner meinung nach - schon alles. damals nur gekauft, weil die live echt stil hatten (und ich ca. 3.8 promille) und weil es ein selten blödes shirt dazu gab.


khoma – the second wave
kurios deshalb, weil so gar nicht das, was man erwartet.
man bzw ich erwartet – aufgrund des bandnamens - dreckiges, echt schlechtes pubertierendes punkrockgehabe, bekommt aber stattdessen eine schicke welle aus bittersüssen melodien mit dramatisch schwedischem gitarrengewitter auf die ohren gedonnert.


total eclipse – ashes of eden
ganz schlimmer us-underground-power metal. kurios deshalb, weil nie mehr von der cd gehört, als das schicke piano-intro vom 5.song.


knorkator – ich hasse musik
knorkator – deutschlands meiste band der welt. allein der titel schon. ganz besonders kurios – die schweigeminute und der mathematisch nachgewiesene weite weg bis zum horizont.


sophia – people are like seasons

kurios deshalb weil der track “holidays are fine” doch nicht so lächerlich und primitiv ist, wie ich immer angenommen habe.


oli schulz und der hund marie – brichst du mir das herz, dann brech ich dir die beine
kurios, weil albumtraumtitel eines jeden pubertierenden 15 jährigen mädchens und trotzdem – oder gerade deshalb - ein unglaublich schräges meisterwerk des bärenaufbindens mit lustiger liebe zum detail. besonders kurios: alles eigentlich. noch kurioser: oli schulz live.


fear cult – visionary complex
kurios, weil seit knapp 3 jahren in meinem schrank und noch nie reingehört.


dresden dolls – the dresden dolls in paradise
kurios. einfach nur kurios und völlig durchgeknallt. und dabei sowas von weltklasse.


stephen lynch – a little bit special
amerikanischer blödelbarde mit wahnsinnsstimme und schicker gitarre. kurios deshalb,weil sein plan voll aufgeht und man sich oft genug von seiner liebenswürdigen, ja fast schon arschkriechenden stimme und seiner angenehm freundlichen gitarre verarschen lässt.


macabre ministrels – morbid campfire songs

die definitiv kurioseste scheibe, die ich je gehört habe. macabre ministrels – ein sideprojekt von macabre - peppen in lagerfeuerromantikschnulzenakkustikgitarrenmanier alte englische kinderlieder auf (u.a. tom dooley) und sorgen mit neuen lyrics über gevatter tod, serienkillern und anderen makabren thematiken für eine völlig neue atmosphäre. absolute kickin-ass songs, die ausser dem textlichen inhalt nichts, aber auch gar nichts mit macabres murdermetal zu tun haben. das allein ist kuriosität genug.



Sonntag, Juli 16, 2006 


north sea storm







Mittwoch, Juli 12, 2006 


add colour inside these lines



I want you to lead me
Take me somewhere
Just don´t want to live
In a dream one more day.

[in flames]




aufgrund eines ganz blöden traumes hab ich seit heute
nacht dieses schon fast beklemmende gefühl von ganz grosser weite vor meinen augen. wie gross das leben doch sein kann. und wieviel davon ich noch vor mir habe. ich habe noch keine ahnung, wie ich diese weite mit etwas wirklich sinnvollem stopfen kann/soll/muss, aber die scham vor sozialhilfe und hartz IV positive grundeinstellung, die ist dann jetz auch ma fast bei mir angekommen.



Montag, Juli 10, 2006 


the death of a clown

aufbruchsstimmung. überall herrscht aufbruchsstimmung. die sesshaften verschwinden auf nimmerwiedersehn. und alle anderen eigentlich auch. und ich, ich verschwinde auch. lets all drink to the death of a clown. zehn meter. die letzten zehn meter sind die schlimmsten. behaupten marathonläufer. die letzten zehn meter waren die schlimmsten. sage ich. gekämpft. die ganze strecke, die ganzen kilometer lang gekämpft. mit sich, mit anderen. frieden geschlossen. mit sich, mit anderen. in heiklen situationen und bei brennender hitze bis zum äussersten gegangen. genug gewitter, oft nass bis auf die haut. aber laut kneipp: wasser, richtig angewandt, ist das sicherste heilmittel.

das wird eng, dachte ich. zog nochmal an. der letzte berg. liegt hinter mir. hat mich erschlagen mit seiner wuchtigkeit. müde. unglaublich müde. nur noch schlafen. burn-out. mindestens noch zwei gefällabschnitte und einige sprints erwartet. stattdessen schon die zielgerade. keine zeit, sich darauf einzustellen. alles zu plötzlich. und trotzdem oder gerade deswegen weitergemacht. von einer inneren kraft gelebt, von der man nicht wusste, dass sie existiert.

versucht, anfangs verlorene zeit wieder gut zu machen. währenddessen die feier zum abschied. mit törtchen in schwarzweiss, einem eisblauen reiseführer ins ich und viel zu viel geld in viel zu grellen farben. für geschlossene augen ein surrealer himbeerstrauch für eine winzigkleine bleibende ewigkeit und in einer ruhigen minute eine wunderschöne kekstüte gespickt mit angenehmen erinnerungen. es ist das kleine kinderherz, dass die seele berührt und eine spur hinterlässt, die niemals mehr ganz verwischen wird. es sind die aufmüpfigen eltern, die manch heikle situation heraufbeschwört und im endeffekt doch alles wieder zum guten hin gedreht haben. es sind die einigen wenigen eltern, die lichtblicke in ganz ganz dunklen morgenstunden brachten. es sind die kollegen, die man ein ganzes jahr lang 7 stunden täglich ertragen hat. es ist die eine ganz besondere frau kollegin. es ist das ausbrechen mit sitzheizung und sauce auf dem hamburger. es ist die kleine treppe, viel zu oft viel zu gehetzt übersprungen. es ist das zeichen des clowns, wie oft haben wir zwei dort gesessen. und im stehen geschlafen. Es sind die einigen bestimmten kinder, von denen man auch in zehn jahren noch namen und charakter kennt. und es ist der moment mittags um zehn vor zwölf. sie zischen an der tür vorbei. zzzzzzzzzzr. einer nach dem anderen. abschlussrunde. und nochmal.gestampfe.gepolter. gekreische.fünf jungs. hin und her. und einmal im kreis. stille. und wieder zzzzr. wie lkws. drei mädels. rasen an der tür vorbei. ja ist denn schon wieder fast feierabend? es ist das geduldige wiederholen bestimmter phrasen in bestimmten momenten. es sind die deckels und die pauke. die dreieckige uhr und der pulsierende frieden mit dir selbst.








es ist das stille ertragen in diesen tagen danach. es ist die trägheit der minuten und stunden, die wortlos in die geschichte des vergangenen stolpern. es ist die gleichkülitgkeit der sonne, die weiterhin durch jedes fenster strahlt. es ist die brutalität des lichtes, das sich trotz allem viel zu oft bricht. es bin ich. lets all drink to the death of a clown. das kindergartenjahr ist vorbei. ich bin raus. am ende. und irgendwie anders.


bild vom fidbert



Mittwoch, Juni 28, 2006 


solang die dicke frau noch singt, ist die oper nicht zu ende


kettcar. eine erfahrung zwischen den (song)zeilen.


und ich warf einen letzten blick, einen letzten blick zurück und sprang zurück hinter die absperrung. ich sprang und dachte: pathos FM, das ist ein gutes, gutes leben.

Lösche und spul zurück
.

und dann kam er, der augenblick, der für all dies entschädigte. der schrank kippte um.einfach so. bumm. der sterbende schwan. der schrank kippte um. eine vibrierende e-saite, eine hustende snare, eine unglaublich gute, schweissfleckenfreie sicht. beim lachen erwischt, beim zweifeln gesehen. die bühne bebte. am grinsen erkannt, da wird noch einiges gehen. kettcar eroberte die bühne und der schrank kippte um. einfach so. irgendjemand sagte: "wow", ich sagte nichts mehr. starkstrom in den venen. wenn ihr wollt, bleibe ich hier. dynamit in den knochen. keinerlei fragen um das zu verstehn. begeisterung. verteidige die seele, das lustige Gebilde. wird gemacht, chef. bis dahin: alle energie auf die reflektorschilde.
und knappe 3 erfahrungen später sah ich nur noch hände. viele hände. tausende hände. hiersein kommt zu mir. abertausende hände. und ein überdimensional grossen himmel hinter einem überdimensional grossen grünen baum. und die nackenhaare melden sich zur standing ovation. 4 minuten. genug zeit für eine runde himmel oder hölle. 4 minuten. nicht ist beliebig und nichts ist egal. nach vier minuten hatte ich den platz liegend, oftmals fliegend und ab und zu hart fallend umrundet, von tausenden händen getragen. ein zustand den man wankend kennt, bevor man ihm vertraut. 4 minuten. der anfang der himmel, das ende die hölle. kann mir irgendwer erklärn, warum sterne eigentlich verglühn? viel zu früh kam das absperrgitter. viel zu früh verebbte das meer von händen. ein sturzflug in zeitlupe, aber trotzdem oder gerade deshalb genug zeit für einen schnellen blick auf den wirklich dreckigen bühnenboden und einen viel zu eleganten mikroständer. an den landungsbrücken raus. dieses bild verdient applaus. den bekam ich, vom meister himself. und dann im boden versinken. kopfstehen reichte auch. mir zumindest. ein penetranter geruch von erde und biergetränktem gras in meinem kopf. kein wunder, er hing nur
noch wenige zentimeter über dem boden. Alles
andere vergessen. mein rücken schmerzte. Mit anderen maßstäben messen. meine schulter knackte und meine beine – gehalten von vier stahlharten securityhänden – hingen viel zu senkrecht in der luft. eine wenig angenehme position für jemanden der gerade noch auf sicherem weg in den himmel war. und dann schlug ich auf. auf den harten boden der rinne zwischen bühne und publikum. willkomme auf allen viern. starkstrom in den venen, dynamit in den knochen. und ich warf einen letzten blick, einen letzten blick zurück und sprang zurück hinter die absperrung. ich sprang und dachte: pathos FM, das ist ein gutes, gutes Leben.

Lösche und spul zurück
.

direkt vor mir, keine 2cm von mir entfernt, da blieb er stehen. er, der schrank. er, ein gigant. ein monster. gott, was sieht der bitter aus. ein riese, ein scheissengrosses exemplar von einem mensch. und zudem völlig betrunken. atme ein, atme aus, du hast immer die wahl. er lallte sinnloses zeug und bewegte sich noch sinnloser hin und her, zu einem rhythmus, den nur er zu hören schien. denkt er denn wirklich... denkt er, er kommt damit durch? anscheinend. mein blickfeld beherrscht von kreisrunden schweissflecken und fuseligen tshirtnähten. die techniker auf der bühne, die ich nicht mehr sehen konnte. das mikro auf der bühne, das ich nicht mehr sehen konnte. das schlagzeug auf der bühne, dass ich nicht mehr sehen konnte. die BÜHNE, die ich nicht mehr sehen konnte. und im 3-sekunden takt fiese ellbogen in meinem bauch. ignorieren fehl am platze, die schweissflecken und die schmerzen im bauch waren zu omnipräsent. und auch der alkoholverdünnte mundgeruch kam unweigerlich immer näher. „hasnfeua?“ ich kann diese leute nicht ausstehen, die meinen, mich in den wenigen minuten vor einem existenziell wichtigen konzert mit existenziell unwichtigen dingen oder auch mit ihrer einfachen anwesenheit nerven zu müssen. zeig mir einen, dem es egal ist...und ich zeig euch einen lügner. zwanzig. zwanzig endlose minuten brauchte das schicksal, um jenem enttäuschendem scheiss ein ende zu bereiten. zwanzig minuten. 20. 15+5 oder 34-14. zwanzig minuten. twenty minutes und dann kam er, der augenblick, der für all dies entschädigte. der schrank kippte um. einfach so. bumm. der sterbende schwan. der schrank kippte um. eine vibrierende e-saite, eine hustende snare, eine unglaublich gute, schweissfleckenfreie sicht. beim lachen erwischt, beim zweifeln gesehen. die bühne bebte. am grinsen erkannt, da wird noch einiges gehen. kettcar eroberte die bühne und der schrank kippte um. einfach so. irgendjemand sagte: "wow", ich sagte nichts mehr.

Lösche und spul zurück.

wir sind hier nicht bei wünsch dir was, wir sind hier bei ist so. gut erkannt, junge. das wünschen wird zurückgeschraubt. einmal kurz sammeln im heimathafen. tausende von menschen im nacken, die bühne unmittelbar vor augen (ein glückstreffer, bei meiner körpergrösse), der biergeschmackt auf den lippen und der kühle luftzug auf den armen. bereit für die volle, die ganze distanz. es versprach grandios zu werden. kettcar, unifestival, paderborn, 2006. und schwarz wird zu grau wird zu rot wird zu licht. die hände am gatter, der nachbar daneben, die sonne im gesicht und die befriedigende gewissheit des unglaublichen. das gute und das schlechte. ja und? von beidem zuviel. wie bitte? du kannst ja gehen und wir sagen dir dann, wie's war. mit sicherheit nicht. ich blieb und schloss die augen. es versprach grandios zu beginnen und fabelhaft zu enden. tat es aber nicht. nicht ganz. die welt geteilt in gut und schlecht. es näherte sich die grosse, böse schwester der hoffnung. ihre waffe das schwert, ihr name enttäuschung. von rechts kommend, geradewegs aus der hölle aufsteigend schob sie sich in mein blickfeld, verkörpert durch einen schrank von mensch. erst war sie nah, dann kam sie näher. direkt vor mir, keine 2cm von mir entfernt, da blieb er stehen. er, der schrank. er, ein gigant. ein monster. gott, was sieht der bitter aus. ein riese, ein scheissengrosses exemplar von einem mensch. und zudem völlig
betrunken. atme ein, atme aus, du hast immer die wahl.












die kassette im recorder,
an der stelle wo es geschah,
ich spul noch mal zurück und es passiert mir noch einmal.




-> hiermit bei ihm 2 konzerchtkarten abgestaubt. yay.



Montag, Juni 12, 2006 


lightning running through my veins



aufgrund eines akuten wettlaufs gegen die zeit zurzeit keine zeit zum bloggen. demnächst wieder.



Samstag, Juni 03, 2006 


the third one is a black

ein implantierter phantastischer wahn, und doch ist das leben manchmal idiotisch gerecht. implantierte träume und gewissenheiten. ein phantastischer wahn. und trotzdem ist das leben manchmal idiotisch gerecht. der pfosten wackelt - knappe 5 wochen wird er noch halten, und sich dann altersbedingt unter mir in luft auflösen oder wie ein strohhalm zu seite wegknicken. und ich werde gehörig auf die schnauze fliegen. der pfosten wackelt und ich bin kein schritt weiter gekommen. raus aus der narrenwelt, zurück ins labyrinth. und ohne mich selbst in den himmel loben zu wollen – ich denke, ich mache meine sache echt gut. die sache mit den kindern. und dem erziehen. und so.

es sollte nun ein beitrag über kleinkinder und ihre bindung zum kindergartenbezugspartner folgen. ein beitrag über anpassungsleistungen allerhöchsten grades, über sachverhalte, die nicht dramatisch, sondern völlig normal sind und über tatsachen, die mich nachts schlecht schlafen lassen. ich wollte schreiben über die gegebenheit, dass die welt eines kindes nicht aufhören wird sich zu drehen, nur weil frau anja ihr praktikum beendet und über das bewusstsein, dass ein bisschen mehr distanz in vielen momenten zwar schwierig, aber im endeffekt oftmals effektiv besser wäre. und über nähe, die in vielen momenten einfach zu schwierig ist, als dass sie in einfache worte gefasst werden könnte.

aber stattdessen schrob ich unbrauchbares über den herrn kneipp, der behauptete, wasser sei richtig angewandt das sicherste heilmittel. ich schrob über verbalinterpretationen von kindlichen emotionen und ich schrob unschönes über den preis, den wir für unsere sensibilität zahlen. ich machte erneut unleserliche notizen über geschlossene fallschirme - fallschirme die blieben wo sie waren - und über aufgemalte sommersprossen. ich verfasste je einen mickrigen absatz über schmalzgrüne watte und über ein gewöhnliches allerweltslachen. und ich schrob viel über gefaltete, auf dem bauch verschränkte hände. und letzten endes schrob ich dann auch noch mal viel lächerliches zeug über die dümmsten bauern mit den dicksten kartoffeln. und dann hab ich den pc abgestürtzt, ohne den ganzen dreck zu speichern. und auch ansonsten ist das leben manchmal so unbrauchbar idiotisch gerecht.



Montag, Mai 22, 2006 


the water when clouds collide

Von allen seiten schnellt es auf mich zu, und ich spüre, wie die wellen über mir zusammenbrechen. ich tauche ein in ein meer von tönen und kämpfe mich bis auf den grund, um im nächsten moment wieder prustend und keuchend aufzutauchen. ich habe kaum zeit um luft zuholen, werde herumgewirbelt und fühle, wie ich aufs neue mitgerissen werde. in die tiefe, die mein kopf für mich bereithält. in die tiefe, in diese endlose tiefe, die dieses meer aus klängen für mich bereithält. ein gewitterhagel aus klängen, gefühlen, erinnerungen. eine herde galoppierender pferde, mit hufen aus tönen und saiten. so gross, stark und gefährlich. wunder und wahnsinn reihen sich direkt neben meinem ohr aneinander. mit wucht und präzision ergeben sie eine unglaubliche perfektion. eine perfektion, eine mühelos fliessende vollkommenheit, die meinen geist trägt und zum wirbeln bringt.

doch trotz allem liegen perfektion und perfidie, zumindest vom wortlaut her, nicht weit auseinander. denn perfektion, mag sie noch so mühelos sein, ist nun mal haltbar wie ein becher sahne und bedeutet trotz vollkommenheit zeitgleich scheitern in jeder hinsicht.

die nächste welle baut sich auf und lässt mich all dies wieder vergessen.ich sacke zurück und begreife die weite hinter meinen geschlossenen augen. und erst beim letzten track ertrage ich die perfektion mit fassung. sie bringt mich an einen punkt, an dem ich einfach nur bin. nicht mehr und nicht weniger. und das ist alles. und ich frage mich, wie es war, in einer perfektion zu ertrinken, ohne von ihrer existenz zu wissen. denn sind es nicht genau diese momente die uns letzendlich prägen? diese momente, in denen wir nachträglich erkennen und begreifen?



Donnerstag, Mai 18, 2006 


a pitbull in time

man fühlt mit, man zittert mit, man wartet mit. man hofft mit, man glaubt mit, man raucht mit - kurz: es gibt momente, in denen man als betrachter nicht mehr nur aktiv danebensteht, sondern ebenfalls leidenschaftlich anfängt zu fluchen, wenn man mit ansehen muss, wie ein plastischer entwurf eines anderen für die skulptur namens leben in sich zusammensackt. und man gesteht sich ein, es nimmt einen mehr mit, als man eigentlich zeigen möchte. enttäuschung ist ein vom körper nur langsam abbaubares medikament mit lang anhaltender wirkung, und es soll zeiten geben, in denen selbst der hippokratische eid nicht mehr das erfüllt, was er vorgibt, zu sein.



Mittwoch, Mai 17, 2006 


time is like a broken watch



das ist egon. egon wurde gefunden.
von zwei matschigen kinder- und zwei sauberen mamahänden. einfach so.
egon wurde als toll befunden. einmal sogar auch als komisches gründing, aber sonst eigentlich immer als toll. egon sollte mit nach hause genommen werden und an die wand gehängt werden.
aber egons schicksal hatte andere pläne - egon sollte fotomodel werden.
egon ist jetzt auf vielen fotos zu sehen und wird nächstes jahr bei heidi klum kandidieren. und als die fotosession dann irgendwann zu ende war, durfte egon letzendlich doch wieder ins gras beissen hüpfen. weil egon dort schon viel länger spielt als wir.


egon war die ganze zeit über unglaublich brav und schnappte auch nur manchmal ziemlich verzweifelt tief nach luft in seinem kleinen luftundurchlässigen lupenglaswohnzimmer.



das ist bärbel. bärbel ist ziemlich frech.
bärbel hat beim schneckenrennen gemogelt und musste zur strafe auf den donnerbalken. sie hatte aber keine lust, und als sie nach 3 stunden auf der anderen seite wieder runtergekrabbelt ist, wurde sie kurzerhand - vom kinderzorn getrieben - im kneippbecken versengt. bärbel konnte wunderbar und sehr ausdauernd schwimmen. bis kinderhand entdeckte, dass sich bärbel ebenfalls unglaublich gut als naturstempel eignete. bärbel wurde beim 1. offiziellen schneckenstempelmarathon aus versehen zerquetscht. bärbels freunde waren sehr traurig und machten dies deutlich durch ihre eigens hierfür einstudierte trauerkloss-formation:





caramba. und jetz mal was ganz anderes: captatio benevolentiae
mit kindern kreativ sein heisst nicht, ihnen möglichst genau anleitungen zu geben, sondern sie selbst ausprobieren lassen. sagt rudolf seitz.

wird heutzutage zu selten verstanden und umgesetzt, sage ich grosskotzig, altklug und maulheldenhaft. aber ist es denn nicht so? es ist so. und kaum hält man in zeiten wie diesen zusätzlich eine frisch geerbte amtliche bescheinigung über eine ausgestorbene elefantenart in der hand, dann ist die individuelle entwicklungsgeschwindigkeit eines einzelnen kindes nur noch halb so interessant wie die distanz zwischen dem angestrebten und dem tatsächlichen alkoholpegel einer gewöhnlich frustrierten hausfrau. wobei halb interessant noch geschmeichelt ist. um nicht zu sagen übertrieben.



Freitag, Mai 12, 2006 


from green to red


ich hatte ganz vergessen, wie scheissgeil die ist.



Mittwoch, Mai 10, 2006 


not even jail

unfreiwillig für morgen ein persönliches gespräch mit cheffin aufgebrummt bekommen. dabei will ich gar nich mit der alleine in einem geschlossenen raum sitzen. sie wird mich bestimmt mit ihren baumwollhosen fesseln und mich zwingen, stundenlang ihre frisur anzugucken. dann wird sie mir garantiert irgendwas in die hand drücken und zwanghaft und unter androhung von blödsinnigkeiten versuchen mich zu beschäftigen. weil einfach so mal da so rumsitzen, das ist nicht. dann wird sie mich umlegen und sich mit meinen innereien unterhalten, weil die können dann keine widerworte und vor allem keine antworten mehr geben. und dann wird sie mich wieder zusammenpuzzeln und behaupten, ich wäre unterfordert und nur deshalb während ihrer selbstgespräche eingeschlafen. junge. alde. junge.ALDE.



Sonntag, Mai 07, 2006 


i too once thought the radio played

So viele worte, und doch nichts zu sagen.

Ich warte. und warte. auf jenes gefühl, rennen zu müssen. rennen zu wollen, wenn sie am nächsten morgen immer noch da waren. wenn ich aufwachte und in ihre gesichter blickte. und ich zählte die minuten, die endlos erschienen. ich hielt es nicht ein einziges mal für nötig, zu erklären oder zu schonen. ein schlag in den nacken und der stoss ins kalte wasser, eine angemessene reaktion auf die nähe, mit der sie mich erdrückten. ich konnte es nicht ertragen. und fadenscheinige ausreden gab es wie poppende kröten auf einer warmen landstrasse. mal mehr, mal weniger. illusionen sind dafür da, um gelebt zu werden. es war lächerlich, aber irgendwie richtig.

aber jetzt, hier, fühlt es sich falsch an. alles fühlt sich falsch an. die wände, auf die ich mich immer gestützt habe, stören hier. sie sind falsch. alles, was ich für richtig hielt, wird falsch. und was falsch war, klingt mit deinen worten so unglaublich wunderbar richtig. ich bin ich. und ich fühle, wie sich eine welt aus glas selbst zerstört, wie sie sich zerbombt und sich selbst in schutt und asche legt. und ich sehe dich dort liegen, mit einem lächeln auf den lippen. spüre deinen atem und weiss genau, junge, du hast keine ahnung, wie das enden soll. denn das ist irgendwie anders.

und mit einem lauten knall verpuffen dann logik, verstand und erfahrung. und während seine finger über meinen rücken tanzen, bilde ich mir ein zu verstehen. hoffe zu verstehen, dass es nicht darum geht, wie und warum - sondern das. wie und warum und wieso und weshalb und wieso überhaupt und warum, essentiell wichtige fragen schlüpfen beleidigend befriedigt in den mantel der lächerlichkeit. es geht nicht um sie, und nicht um die, die waren und sein werden. es geht einzig und allein
darum, das es ist.

in der schwärze der nacht neben einem schwarzen schaf eine formel aufgestellt. deine worte, deine gesten, deine augen, du wirst zu einer formel, dessen lösung so einfach und simpel ist, dass es schon wieder zu schwer für mich wird. denn es ist genau jene unbekannte variable, die mir einen strich durch die rechnung macht. jenes gefühl, auf das ich warte. es ist der letzte faktor in einer rechnung, die so nicht aufgehen kann. seit stunden sitze ich hier und rechne und warte auf den wert, den ich einsetzen kann, damit er sich eliminieren lässt.


Babe, one more thing I forgot to tell you.
das schaf kein eimer, der wind kein kind.
ich nicht ich und ohne weite keine romantik.
ich wollte fallen, in deine arme, alles was ich schaffte war ein stolpern und straucheln, das sich widerlich kratzend an den klängen von dredg rieb. und als ich all dies endlich kapierte, da warst du schon weg. aber trotzdem sah und fühlte ich diesen ort. ein ort von tönen. ein ort von tönen und worten, geschaffen von dir.



Dienstag, Mai 02, 2006 


play catch without arms






frühling, sommer, was auch immer -
er ist auf jeden fall da.







und heute morgen am paddelteich dann weil wegen waldtag überall kreischende kinder, nasse kinder, umfallende kinder, zickende erzieherinnen, schnecken, hundescheisse unsere lachenden kinder, sonne und der geruch von gemähtem gras und nasser erde. ah, toll!





ach, und der herr kneipp, der war heute morgen auch mal kurz da. so mehr oder weniger zumindest. und ich warte immer noch auf mein bier ^^



Sonntag, April 30, 2006 


an all to ordinary story

samstagabende sind nicht mehr das, was sie mal waren. die kiste bier auf dem rücksitz ist nicht mehr das, was sie mal war. das limericks in pb ist bei weitem nicht mehr das, was es mal war. und auch dunkles Guiness und regennasse strassen sind nicht mehr das, was sie mal vorgaben zu sein. und auch leute sind nicht mehr das, was sie mal waren. menschen verändern sich, und bleiben doch die gleichen.

das einzige, was wie immer ist, ist diese müdigkeit, bei der man angst haben muss dass der kopf hinter die senkrechte rutscht. dinge, die waren. dinge, die sind und dinge die sein werden. und man fühlt die oberflächlichkeit aufsteigen, ein hoch auf die intoleranz, am besten so hoch, dass niemand mehr dran kommt. die augen schmerzen, man fühlt sich so unglaublich alt, man möchte nur noch schlafen. seine hand liegt einen moment zu lang auf meinem arm, seine finger streichen einen moment zu lang über meinen rücken, seine lippen pusten einen moment zu lang die haare aus meinem gesicht. und es sind genau diese kurzen, aber doch zu langen momente, die zeigen, wie belanglos und oberflächlich gedanken werden, wenn man ihnen keinen nährboden gibt. gedanken, die schlafen anstatt zu tanzen. gedanken, die aufgehört haben zu sein. gedanken, tot wie die musik in mein ohren. und du fühlst, wie du innerlich am sinn verbrennst.

Und es zieht mich zurück an den ort, zurück nach hause und im schatten der nacht sehe ich dich – warum auch immer - auf der kühltruhe sitzen, grinsend, den schlüssel wie eine trophäe in der hand. nur kurz denke ich sehnsüchtig an die 4-käse-pizza im kühlfach, entscheide mich eine nanosekunde zu früh dagegen und lasse zu, wie du den schlüssel in schiffe-versenken-manier verschwinden lässt. das wars mit der pizza, morgen gibt’s wieder nudeln. die braucht man nicht tiefkühlen.



Sonntag, April 23, 2006 


someday

sie stehen vor dir, so erwachsen irgendwie, grinsen zu dir runter und hauen dir sowas ins gesicht. zwei von dem damaligen "wir" und drei andere durchaus musikalisch begabte junge menschen auf einer grossen bühne mit viel zu wenig publikum. und der ganze rest? jubelnd davor. und es fühlt sich an, als hätten sie nie etwas anderes gemacht, als dort oben zu stehen und zu rocken. und zumindest einem von den zweien sieht man deutlich an, dass er darum kämpfen wird, dass seine musik sein leben bestimmen kann. hoffe ich zumindest. denn für mich ist und bleibt er ein gott der tasten. und der saiten. und es werden zeiten kommen - eines fernen tages - an denen nicht mehr pubertierende, pickelige möchte-gern-jungs wie grup tekan oder fratzen wie tobias regner durchs fernsehn tingeln und menschenmassen und massenmenschen begeistern, sondern autentische, aufrichtige musik wieder berührt und geschätzt wird. naiv ? vielleicht. aber an irgendwas muss man ja glauben.

dann gestern noch im suff band gegründet und ne irgenswie nie wirklich beendete affäre wieder getroffen. netter abend mit hohem wiederholungsmöglichkeitsfaktor, junge. echt jetz.



Donnerstag, April 20, 2006 


da ist man mal ein paar tage nich täglich im bloggerdorf unterwegs, und schon ziehen se alle irgendswie um, aus oder kommen gar nicht mehr wieder. leute, was istn hier los?



Sonntag, April 09, 2006 


the more we fly, the more we climb


Und wie es sich für einen gewissenhaften und überzeugenden clown gehört, balanciere ich auf einem seil, übe mich seit stunden in hochseilakrobatik. ein seil geknüpft aus erfahrung, gewohnheit und erwartungsangst.
rufe und schreie aus den zuschauerreihen werden laut, jemand hat sich einen einzeiler von kettcar geklaut. ich bitte Sie, meine damen und herren, bei 4 am boden? wir waren so tough, damals, wir hatten gar keinen boden. und schon gar kein doppeltes netz. schade eigentlich. denn dann wäre ich jetzt nicht hier. hier oben auf meiner wäscheleine. denn heute, ja heute ist alles anders. und doch ist es wie immer. bei 4 am boden. sie alle warten darauf, dass ich wie ein vollidiot in den staub der arena fliege und mir das genick breche. sie wollen gaffen, ausschlachten, vernichten. unterhalten werden. ihre augen blitzen und strahlen. kriege ich zum glück nicht mit, meine sonnenbrille verhindert jeglichen lichtkontakt zu meiner netzhaut. ein dunkler film aus benommenheit und angst liegt seit stunden auf meinen augen.

sie werden nervös, süchtig nach action wie nutten auf koks. action!
ACTION ? falsche adresse, junge. seit stunden habe ich mich nicht mehr bewegt, stehe auf einem winzigen absicherungspfosten in der mitte des seils und starre nach oben. solange ich die ferne blicke, kann mir nichts passieren. solang ich hoch gucke, muss ich nicht nach vorn gucken. gut, ich bewege mich dementsprechend langsam fort, aber das ist zweitrangig. ach ja? Ist es das? don't piss down my back and tell me it's raining, baby.

ich stehe auf dem pfosten, und bin mir meiner sache nur noch relativ sicher. ich weiss nicht, wie lange ich hier noch wie festgewachsen stehen kann bis entweder der morsche pfahl unter mir nachgibt und wie ein strohhalm zur seite wegknickt oder wie lange sich die geifernde masse noch auf ihren billigen plätzen hält. wie lange es dauert, bis sich mein gleichgewicht verabschiedet. ich habe angst sie zu verlieren, die kontrolle die ich nie hatte. die pfiffe werden lauter, ich richte meinen blick vorsichtig auf das, was vor mir liegt. ein fallschirm wäre jetzt toll. wie weit sich selbst aufgeben für ein ziel mit nur eventuellem traumpotenzial? wohin den nächsten fuss setzen? das gefühl, ich trete ins nichts. ich ziehe meine sonnenbrille. ohne licht ist schon irgendwie scheisse. vor allem wenn man sich auf einem dünnen seil befindet, gespannt zwischen halbvollen und halbleeren gläsern.


ich blicke starr geradeaus, nach vorne.
das seil ist weg. DAS SEIL IST WEG ? ich sehe nichts. herzklopfen, atemnot, herzrasen, schwindel. lets find out if heaven is a lie. die schweissdrüsen feuern mit kohle. das publikum fängt an zu sabbern. ich wanke und schwanke wie der king in seinen besten zeiten, fühle mich verarscht. so ganz ohne fallschirm. ich bleibe wankend auf meinen platz, mit tendenz zum nachvorne kippen. aber halt, NEIN, nicht nach vorne, denn zurück, nein dahin will ich nicht. never let me go. und einen schnellen schritt zurück? geht nicht. menschenmassen von grossen und kleinen massenmenschen kämpfen sich schon die leiter hoch. ich muss eine lücke im system finden, wie der typ von terminal, nur bei vollem bewusstsein. durch eine lücke im system schlüpfen, um aus der ganzen akrobatiknummer wieder heile rauszukommen.



Sonntag, April 02, 2006 


one night to speed up truth

und eines abends entdeckten wir es, das kleine wesen hoch oben unter der zimmerdecke. es hing irgendwo dort zwischen den dachbalken. zwischen den spinnweben. du hast seinen schatten als erstes gesehen, ich krallte es mir und habe es dir dann ausversehen ins gesicht ge-
schleudert. wochenlang schmerzte mein arm
von dieser bewegung, du selbst sagtest
keinen ton, dein blick richtete sich
auf das, was auf einmal greifbar zwischen
uns lag - dieses kleine dreckige ding mit
diesem seltsamen namen und dieser
wirklich lustig bescheuerten angewohnheit, schätze zu finden um sie gleich darauf wieder unauffindbar zu verstecken.
aber schon nach wenigen minuten wurde jede
berührung mit ihm unangenehm. es fing an zu
jucken und zu kratzen. kaum hielt ich es in meinen händen, bewegte sich seine glühende masse von hier nach dort, von rechts nach links und in manchen situationen auch wieder zurück. es brannte narben ins fleisch, ich war schockiert über seine gewalt und gab ihm einen tritt in die eier. sofern es denn welche hatte.

man sieht es nicht mehr oft, das kleine ding. ich weiss, dass es noch da ist und ich weiss auch, dass ich es nie loswerde, aber es tritt mir nur noch selten vor die augen. meistens dann, wenn ich glaube, ich könne die zeit behalten. wenn ich mir versuche einzureden, niemals zeit für etwas geopfert zu haben, dann krabbelt das kleine dreckige ding wieder für ein paar minuten aus seiner ritze hervor und jedes mal erahne ich unser blut an seinen kleinen dürren, sehnigen beinchen, erahne die blutigen fussabdrücke, die es auf der frisch gestrichenen wand hinterlässt - und schiebe sie gleich auf eine täuschung meiner netzhaut, hervorgerufen durch zuviel alkohol in meiner blutbahn. seine augen und ein trommelnder platzregen- sie sind das einzige, was sich dann nicht ignorieren lässt. es starrt mich mit kleinen zusammengekniffenen sabbernden augen an, während sich das wasser an der fensterscheibe sammelt. dort oben, zwischen den dachbalken, in den ritzen zwischen leben und tod, dort hängt und starrt es, tag für tag, dieses kleine dreckige fiese ding mit dem bekloppten namen „situationswahrheit“.

die fensterscheibe zittert und vibriert. sie windet sich unter der herunterstürzenden naturgewalt und es scheint, als wolle sie bersten und in tausend kleine splitter zerspringen. Ich verlasse den raum, schliesse die tür und kriege nicht mehr mit, ob sie standhält oder nachgibt und zerbricht.



Freitag, März 31, 2006 


down on the battlefield

5 minuten nur kurz vorm spiegel stehen, sich selbst zu seinem unglaublich guten geschmack gratulieren und die neugekaufte jacke bestaunen während die kinder in der küche mit kakao- und müsligeschützen den irakkrieg nachstellen, der 1-euro-jobber bösartige fisematenten im turnraum macht und fast alle anderen erzieherinnen am rumzicken irgendwo anders sind.



Donnerstag, März 30, 2006 


sense of elation


“ein instrumental von sweet home alabama? schlimmer kanns nicht kommen“, dachte ich und betrat das stickige dunkle turmgemach. „Wir wolln die tooske ficken, wir wollen die tooske ficken“ brüllten zwei loser am stehtisch neben mir und schwenkten fotos von bierbäuchigen metallern, die sich – soweit ich es erkennen konnte - unästhetisch auf tischen räkelten. ich wandte mich ab und kaum stand ich an der bar, trat ein bibabutzelmann auf mich zu. er schaute sich verstohlen nach allen seiten um, öffnete blitzschnell seinen mantel und raunte mir zu: „ej alde, sommersprossen wegmachen? oder vielleicht nen ddr bienchem stempel?“ stirnrunzeln meinerseits. er überlegte kurz, runzelte ebenfalls die augenbrauen, wisperte „sag mal klettergerüst“ und deutete mit versifften fingerkuppen auf irgendetwas hinter meinem rücken. und wieder wisperte er etwas, dass sich diesmal anhörte wie „geschichte des pimpen umschreiben“. weil ich nicht genau wusste, ob ich jenes szenario hinter meinem rücken überhaupt sehen wollte, gab ich nur böse laute von mir und warf einen schnellen blick auf die getränkekarte. „gloderne lut? Für 1,50? Ganz schön raue tsitten hier“ schmunzelte ich. „Ich geh aufs klo. Aufs diddl klo“ raunte in dem moment der bibabutzelmann. „aber vorher möchte ich noch eines wissen: hast du ihm in die eier getreten?“ „hä? wem?“ und mit reudigem blick antwortete er: “ liebe frau anja, ich bitte vielmals um entschuldigung dass ich gestern nicht geantwortet habe“.
ich versuchte erst gar nicht, jene worte zu verstehen und nur sekunden später stand auf einmal der tankward hinter mir und machte mich auf seine originellen trennwände, verschmiert bis dorthinaus mit eins a lyrics von finger in der luft nein ich meine in der nase, aufmerksam. um containance zu bewahren, senkte ich meinen blick, flatterte mit meinen haaren, dachte ' tobias regner nein ich meine grup tekkan?' und flötete: " mein herr, wussten sie schon? kettcar rocken paderborn, und zwar am 8.6.2006! “


manchen leuten sollten man das internet verwehren. oder zumindest google.
aber bis das durch ist freue ich mich weiterhin über die idioten leute, die anscheinend dankbar denken: " oh edelste, du pimpst meine langeweile!"



Donnerstag, März 23, 2006 


money left to burn

die hinterrücksgeplante miteidstour, vorgetäuschtes wahrheitsinteresse, respekteinflössende angstzustände, heimtückisch-banales affentheater, dreiste bequemlichkeit, lächerliches gegen-einander-ausspielen-wollen, mücken zu prinzipien erheben, parallel dazu erwartungen in millionenhöhe und erforderte zusammenarbeit im einzelgang. und die, die es wissen behalten's für sich.

das ist irgendwie schade. oder auch nicht. aber auf jeden fall recht interessant, dieser erzieherinnen-zickenterror. ich selbst war gestern noch applaudierender kritischer zuschauer - und habe heute bereits eine feste rolle fürs tragödische kabarett der frustrierten an der backe. warum ich? weil ich freiwillig spüle.

ihr könnt mir erzählen was ihr wollt, irgendwas läuft hier verkehrt.





ach ja:
und hier noch was über rasierte hasenärsche, inzüchtiges rumgepoppe und sprechende hähne.



Freitag, März 17, 2006 


i want it all. i want it now.


Kind 1: guck ma, der bagger hat hunger.
der isst das ganze haus auf.

Kind 2: und wieso spukt der alles auf den boden?

Kind 3: bestimmt weil dem seine mama
scheisse gekocht hat.






Man fühlt sich einfach nicht mehr wohl, die ungezwungene atmosphäre ist irgendwie dahin, und auf einmal bemerkt man die löcher in der hauswand. der patchworkteppich hat seltsame flecken, und die decke – ja die decke ist im grunde auch viel zu weit oben. die einrichtung passt nicht zum lebensstil, der wandanstrich ist zu glatt, die stühle wackeln und das sofa quietscht erbarmungslos. die damals exklusiven lampenschirme wirken billig und verramscht, originelle stuckmotive an den wänden ziehen nur noch spinnen an und die schwungvolle trennwand wirkt einschüchternd und abweisend. man verliert sich in unpässlichkeiten, kleinigkeiten reiben sich aneinander und aus mücken werden elefanten. das heer der mit
freu(n)den geleerten flaschen im keller wirkt längst nicht mehr beeindruckend, sondern fängt erbärmlich an zu müffeln und nervt im grunde nur noch tierisch. das licht verliert sich in schatten, die vorher geschätzte leichte brise, die jahrelang durch die undichten fenster schlüpfte, wird unter der grellen halogenlampe im hausflur zu einem wirbelnden hurricane – er wirbelt den staub auf, die mücken hin und her und dich lässt er frösteln.

es wurde mit freuden und in begleitung von gelächter und bunten stimmen gezimmert, das selbstentworfene kleine haus, das man nach monatelanger harter arbeit stolz sein eigen nennen durfte. stein auf stein, stein auf stein, das richtfest war grandios. den sinn und zweck einen hauses hatte man ebenfals voll getroffen – man fühlte sich wohl, wollte bleiben, konnte sich zurückziehen, besucher und mitgebrachtes bier waren stets willkommen. Wurde, durfte, hatte, fühlte, wollte, konnte, waren. Gestern. Vorgestern. Vor langer zeit. Das Gestern ist vorbei, keine Chance es zurückzuholen. Stumm betrachtet man den Verfall in seinem Kopf. Welten kollidieren.

Und irgendwann wird man lächelnd an den ort zurückkehren, zurück in sein schickes kleines geliebtes haus, das in den verschwimmenden erinnerungen seltsame grau-weisse farben angenommen hat. denn abreissen? nein, abreissen wird man es nicht. es kann immer mal passieren, dass man sich im laufe der jahre dorthin zurückverirrt, und froh ist über einen tapetenwechsel.




abreissen?
es werden schon genug häuser abgerissen. häuser aus einer anderen dimension, aus einer anderen zeit, häuser voller erinnerungen in schwarz-weiss.





Man füttert ein letztes mal die gelangweilten, wie bestellt-und-nicht-abgeholt-wirkenden elefanten in der küche und beobachtet mit ihnen für ein paar minuten den verrostungs-ablauf des haustürschlüssels in der wasserlache neben der waschmaschine.

Man geht. der sturm und ein alter, weiser mann stärken den rücken.

Und das haus wird zu einer baustelle, keine grosse, eher eine unscheinbare kleine baustelle ohne absperrgitter, ohne herumstehende arbeitsgeräte, ohne schlafende bauarbeiter und ohne hinweisschilder. doch das geübte auge sieht alles. und es weiss, es sollte verschwinden. rennen, bevor ihm ein ziegelstein auf den kopf fällt. ein ziegelstein von hoch oben, geprägt mit dem muster vom verfall der zeit.



Dienstag, März 14, 2006 


Asphyxiated

es gibt momente im leben, da denkt man,
nein. man denkt noch nicht einmal, man weiss es. ein bier für den herrn mit den schwarzen schuhen. die nächste runde geht auf mich! denn auch weiterhin werden sinnlosigkeiten mit wahnsinn assoziiert. der drummer bildet weiterhin das rhythmusgerüst, doch die perspektiven werden zu häufig gewechselt, gedankliche konstruktionen schwanken. zum glück bleibt der wind. und dann? dann wieder nur die halbe wahrheit, kind. und ich denke, es ist immer noch ziemlich kalt in alaska.

du wirst es vielleicht zerquetschen und begraben, ganz ausversehen, aber erdrosseln? nein, erdrosseln wirst du es nicht. deine glasigen worte zerplatzen an mir wie seifenblasen, ihre schillernden scherben knistern lustig unter meinen schuhen. ein haufen schrott. nicht das, was du sagst. das, was du tust. du zerstörst brücken, die nicht für dich gebaut wurden. vernichtest welten, die nicht für dich erschaffen wurden.

was? der himmel brennt?

aber bestimmt nicht für dich. er wird niemals für dich brennen, mein liebes kind. niemals. das einzige was brennen wird? die frage ist nicht allzu schwer zu beantworten.



Sonntag, März 12, 2006 


rYse

in arnsberg-sundern, da gibts ne band, da heissen se fast alle philipp. um verwechslungskomplikationen vorzubeugen, haben sie sich ganz tolle künstlernamen ausgedacht: philmann, philmensch, philkerl und philtyp. einen von denen kannte ich mal ein ganz keines bisschen, damals so kurz nach dem krieg .


ganz lässiger sonntag, heute.



Samstag, März 11, 2006 


songs you cannot hear

klopf klopf. knock on wood. und gleich nocheinmal. klopf klopf.
die hymne des lebens poltert durch die blutbahn, inszeniert durch einen chor von hunderttausend narren. hey ho, bitte ein zeichen, professor. doch bitte nicht zurück in den alten wahnsinn. und wenn er noch so bequem war. ich brauche einen neuen. einen neuen wahnsinn. einen, der noch besser passt, sich noch besser anschmiegt und noch weniger ziept als der alte. dazu eine passende neue maske, die jetzige ist abgenutzt und hat bereits feine unscheinbare löcher. und einen neuen schal.
i realise my own sacrifice. die wahrheit ist nicht schön. durch zufall reingerutscht, man fühlt und bleibt, mit der zeit wird man verflochten. eskapaden tanzen ringelreihen mit einem knallroten fussball in knöcheltiefem schnee, doch sie bleiben für immer figuren ohne feste form. ein sprung nach links, die wippe kippt. ein sprung nach rechts, die wippe kippt. und wenn sich ein gegengewicht fallen lässt, wird man in die luft katapultiert. was auch nicht unbedingt von vorteil sein kann. aber einfach nur stehenbleiben? wie langweilig. ohne wirklich argumente ernsthaft versuchen zu diskutieren? wie lächerlich. sich durch den tag schummeln? sancta simplicitas. dein pathos brächte mich zum schmunzeln. hätte ich mir das schmunzeln nur nicht gestern erst abgewöhnt. sobald der richter sitzt, wird das verborgene offenkundig, und nicht die kleinste wahrheit bleibt ungerächt. und wenn du erst verstanden hast, was in deinem eigenen kopf passiert, stellst du dich auch einer ganzen herde von fliehenden pferden. ob du sie alle aufhalten kannst, ist eine andere frage. flieh! auf! hinaus ins weite land. die welt ist aus ton, und es wird scherben geben. aber wen interessiert das heutzutage schon?


namenlose gesichter, gesichterlose namen. eine schnappsidee nimmt formen an und formen werden zu musik. den bolero mit dem faust zu kombinieren erscheint mir als nahezu schwerwiegend perfekte idee und zeugt von unglaublichem stil.

ach ja, frühling wäre langsam aber sicher auch nicht schlecht.



Donnerstag, März 09, 2006 


stuck in a moment

4 augen, 2 nasen und viele kleine weisse kinderzähne – zwei kleine gesichter keine 5mm von meinem gesicht entfernt. die dazugehörigen münder bewegen sich zu schnell und viel zu gleichzeitig auf und ab:

„es gibt echt eidechsen. und der pflanzenfresser, der schlagte immer so mit dem schwanz hin und her.“ „mein opa ist schon tot.“ „ich bin ein dinosaurier, ich frühstücke mit meinem füssen.“ „der hiess theo“. „ich bin ein langhalsfresser. mein lieblingsessen sind bäume und manchmal verschlucke ich auch gras und steine.“ „der hat sich an dornen gestochen und ist dann tot umgefallen.“ „der b. und die l. lassen mich nicht mitspielen...“ - der letzte ausruf galt einem jungen, knappe 4 jahre alt, tränenüberströmt, nun auch halb in meiner nase hängend.

„der s. ist auch 5 jahre. genau wie ich.“ „in der schwanzkeule sind ganz gefährliche knochen. weeeil die schlagten ja so damit immer.“ „anja, können mäuse schwimmen?“ „tote mäuse blubbern lustig wenn sie schwimmen“, erklärt der dinosaurier-junge, schreit im selben atemzug: „guck ma. mein schlüsselhänger sieht aus wie eine gefährliche schwanzkeule“ und schon klebt ein schlüsselanhänger an meiner backe. ein weiteres kind stolpert in mein blickfeld, ein kind mit sichtlich stolzem blick und einem saftig gelben etwas an dem finger, dass anscheinend aus den tiefen seiner nase stammt. im selben moment erklärt neben meinem linken ohr eine nasse, flüsternde stimme: „ich bin ein tapfara ritta und ich bin gekommt weil ich dich töten will!“

ich nicke ab und zu, gerade dann, wenn ich es für angebracht halte, reisse erschrocken die augen auf wenn die situation es erfordert und trinke meinen kaffee, während ich versuche, mit 9 kindern gleichzeitig augenkontakt zu halten. „anja, der m. ärgert uns!“ – gefühlte 30 kilo, sich zusammensetzend aus 3 kindern, treffen hart auf meiner wirbelsäule auf. von irgendwo hinten rechts her ertönt ein 6-stimmiges geschrei: „anja, bist du heute wieder der kitzelbauchjäger?.“ den augenkontakt gebe ich auf, meinen kaffee nicht.




Dienstag, Februar 28, 2006 


sit and justify

ich bin ein perfektionistenschwein und das layout gefällt mir noch nicht.
zwei überaus treffliche gründe, um weiter zu pausieren.

aber weiter gehts mit einem mittlerweile wirklich toten stöckchen. der bloggsberg wollte wissen: "sechs dinge, die man mit einem toten vogel machen kann."

1. einen vogel haben mit in den kindergarten nehmen
2. mit der merkel verwechseln
3. zu germanys next topmodel schicken
4. den vogel mit einem neuen von mir entwickelten virus infizieren. zufällig vor laufender kamera genau diesen virus entdecken. weltberühmt werden.
5. ihn karikatieren karikaturieren karikarieren skizzieren.
weltberühmt werden.
6. lied mit dem titel "piepsi,das tote vogeltier" schreiben.
erst recht weltberühmt werden.



man sitzt und schimpft über fehlenden teamgeist, über ein schreckliches menschlichsoziales zusammenarbeiten. dreiviertel des tages in gelben wänden, auf menschlicher basis kein platz für vertrauen. die kinder? kein problem. der rest? Ich werd bekloppt. ein fundament aus schwachsinnigkeiten. ich werd absolut bekloppt da.

und es wäre ja langweilig, wenn dies schon alles wär. nein meine damen und herren, langweilig ist es in der tat nicht. denn leider gibt es auch sie - jene bekloppte art von menschen, die ihren kindern keine chance auf selbstbestimmung geben, sie manipulieren und völlig überbeeinflussen. menschen, von denen es leider zu viele gibt. menschen, von denen jeder einzelne einer zuviel ist. menschen, die denken, selbständiges handeln sei gefährlich. bei denen man den raum verlassen will, sobald man durchs küchenfenster das auto vorfahren sieht. kinder brauchen eltern, die sie darin unterstützen, eine eigene meinung zu entwickeln. die ihnen mut zur selbständigkeit machen und ihnen genügend selbstbewusstsein für eigene entscheidungen geben. Jedes einzelne kind hat ein recht auf eigene bereiche, die nur für sie geschaffen sind und geschaffen werden. sie brauchen einen ausgleich zur erschreckend nüchternen realität des lebens. ikarus, träum den traum den die sonne dir nahm. manche eltern können das selbst nach jahrelanger praktizierender erziehung immer noch nicht verstehen.

und es bleibt dir als praktikantin nichts anderes übrig, als jeden morgen immer wieder aufs neue genau jenen menschen ein müdes ignorantes lächeln zu schenken und ihnen einen schönen tag zu wünschen. man darf sich ja nichts erlauben als praktikantin. ich will ihn, den teil von jener kraft, die böses will und gutes schafft.



Montag, Februar 27, 2006 


PAUSE




ich komm mit dem neuen layout noch nicht so wirklich klar.
jegliche kritik und verbesserungsvorschläge bitte unten in die kommentare. danke.



Sonntag, Februar 26, 2006 


feuerholz

mal wieder. und dieses mal vom kreuzbergblog.

01. ein track ... aus deiner frühesten kindheit
rolf zuckowski - der zahnlückenblues
in extremo - spielmannsfluch

02. ein track ... den du mit deiner (ersten) großen liebe assoziierst.

nena - es regnet

03. ein track ... der dich an einen urlaub erinnert.

torfrock - rollo der wikinger

04. ein track ... von dem du in der öffentlichkeit eigentlich nicht so gerne zugeben möchtest, dass du ihn eigentlich ganz gerne magst.
enya - wild child

05. ein track ... der dich - geplagt von liebeskummer - begleitet hat.

lacrimosa - alleine zu zweit

06. ein track ... den du in deinem leben vermutlich am häufigsten gehört hast.

terminal choice - eiszeit /onkelz - auf gute freunde / beatles - let it be /nena - leuchtturm / lynyrd skynrd - sweet home alabama

07. ein track ... der dein liebstes instrumental ist.

fjoergyn - monolog der natur / ravel - bolero

08. ein track ... der eine deiner liebsten bands repräsentiert.

in flames - free fall / amon amarth - death in fire

09. ein track ... in dem du dich selbst wiederfindest oder in dem du dich auf eine gewisse art und weise verstanden fühlst.

zeraphine - ohne dich / in flames - metaphor

10. ein track ... der dich an eine spezielle begebenheit erinnert (& welche?).
amon amarth - thousand years of oppression (schweinegeiles konzert in bochum) / knorkator - der werwurm (1. stagediving) / sentenced - lower the flags

11. ein track ... bei dem du am besten entspannen kannst.

keine zeit zum entspannen
coldplay - see you soon / dresden dolls - colourblind

12. ein track ... der für eine richtig gute zeit in deinem leben steht.

amon amarth - across the rainbowbridge / haesta haendin - mella

13. ein track ... der momentan dein lieblingssong ist.

die gesamte reroute to remain von inflames / paradise lost - something real / freideuter - freideuter

14. ein track ... den du (d)einem besten freund widmen würdest.

den würde ich vermutlich selber schreiben

15. ein track ... bei dem du das gefühl hast, dass ihn außer dir niemand gerne hört.

knorkator - try again

16. ein track ... den du vor allem aufgrund seiner lyrics magst.

helrunar - älter als das kreuz / macabre - found a peanut / paradise lost - pray nightfall

17. ein track ... der weder deutsch- noch englischsprachig ist und dir sehr gefällt.

haesta haendin - mella (isländisch)

18. ein track ... bei dem du dich bestens abreagieren kannst.

im moment: in flames - system

19. ein track ... der auf deiner beerdigung gespielt werden sollte.
scheiss frage

20. ein track ... den du zu den besten aller zeiten rechnen würdest.

beatles - imagine / bush - letting the cables sleep / rem - losing my religion / sirenia - meridian

weiter damit an den sirdregan, den rohrkrieg und den pulsiv.